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Gartenecke: September 2021
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Korallenstrauch (Solanum
pseudocapsicum) |
29.
September 2021: Was
gibt es Schöneres, als für die kommende kalte nebelumhangene
Wintersaison etwas Farbenpracht ins Wohnzimmer zu bringen.
Die
Rede ist vom Korallenstrauch
(Solanum pseudocapsicum),
auch Korallen-, Strauss-, oder Jerusalemkirsche genannt. Dieses
Pflänzchen gehört zur Familie der Nachtschattengewächse, deutlich
erkennbar an der Blütenform (weisse Blüten mit gelben Staubblättern,
ähnlich wie bei der Kartoffel oder der Tomate). Die Blätter sind
länglich, ähnlich der Chilipflanze, und sind leicht flaumig behaart an
der Unterseite. In freier Natur wächst es beginnend von den
Breitengraden Mexikos, bis zur Südspitze Brasiliens und ist sogar an
Trockenorten bis zu Höhenlagen von 2'600 Metern über dem Meer noch
anzutreffen. |
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Schon im 16. Jahrhundert gelangte der Korallenstrauch
in den
deutschsprachigen Raum. Dieser immergrüne Strauch wird 10 Jahre oder
auch mehr alt. Eigentlich ist er niederliegend, kann aber bei genügend
Pflege über 1 Meter hoch werden. Hauptblütezeit ist in den
Sommermonaten ab Juni, manchmal auch ab Mai. Da er nicht winterfest ist
und
keinen Frost verträgt, fühlt er sich in unseren Stuben sehr wohl, und
ist demnach eine Topfpflanze. Natürlich darf er ab Ende Mai nach
draussen und die freien Natur
geniessen. |
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Es empfiehlt sich während der Blütezeit dieses
Pflänzchen ab und an
immer wieder zu schütteln, damit die Bestäubung erfolgt, und sich so
die Früchte ansetzen. Es sind dies kugelrunde Beeren, anfangs grün
gefärbt, bei der Reife wechseln sie die Farbe von gelb bis zum
dunkelrot. Da laufend neue Blüten erscheinen, hat man dann auf Ende
September die unterschiedlichsten Farbtöne der Beeren zu bewundern, und
das meist bis in den Februar hinein. Aber Achtung:
Sie sind giftig und können nach dem Genuss von bereits zwei Beeren üble
Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Die Ausnahme, wie bei so Vielem
scheinen Vögel immun dagegen zu sein? |
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Nach dem Abfallen der Früchte kann man den Strauch
zurückschneiden, welches die Verzweigung und das Wachstum mit kommender
neuer Blütenpracht anregt. Die anfallenden Zweigchen eignen sich zur
Stecklingsvermehrung. Im unteren Bereich sind die Blätter zu entfernen
und das Zweiglein ist in feuchte Blumenerde hineinzusetzen. Schon nach
kurzer Zeit fasst es Wurzeln und wird ein neuer eigenständiger
Korallenstrauch. Natürlich ist die Vermehrung mit den getrockneten
Samen ebenfalls möglich. Von der Aussaat bis zu den ersten Früchten ist
bereits in 3-4 Jahren zu rechnen. Zum Abschluss noch ein paar wichtige Tipps.
Die Überwinterung ist ideal bei 12-15 Grad, ein möglichst heller
Standort, denn bei Lichtmangel kann es zu Blattfall kommen.
Wenig
giessen, aber nie austrocknen lassen. Wenn die Blätter gelb werden,
fehlt es an Wasser. Und in den Sommermonaten nicht an der prallen
Mittagssonne stehen lassen. Euer Grünling |
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Glücksfeder (Zamioculeas
zamiifolia) |
22.
September 2021: Diesmal möchte ich Euch die Glücksfeder (Zamioculeas
zaniifolia)
vorstellen. Es ist dies das pflegleichteste Pflänzchen, was man sich
vorstellen kann. Selbst, wenn man keinen grünen Daumen haben sollte,
diese Pflanze ist nicht tot zu kriegen. Wichtig:
keine Sonne, fast keine Giesserei, und selbst im dunkelsten Ecken
gedeiht die Glücksfeder, nicht umsonst heisst sie auch Büropflanze und
gilt als härteste Zimmerpflanze der Welt. Was sie nicht mag,
sind Temperaturen unter 20 Grad. (Keinenfalls ins kühle Treppenhaus
stellen)
Auch trockene Heizungsluft kann ihr nichts anhaben. Trivialname ist
auch Kartonpapier-Palme, und sie ist erst seit 2 Jahrzehnten im
Fachhandel bekannt und für unsere Wohnzimmer erhältlich. |
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Die Bilder von mir und der Glücksfeder habe ich zwar im
Freien
gemacht, aber dort gehört sie nicht hin. Sie kommt aus den Wäldern
Ostafrikas, hauptsächlich aus Kenia, und gehört zu den
Aronstabgewächsen. Die Pflanze besitzt ein knollenartiges Rhizon
(ähnlich einer fast durchsichtigen Zwiebel), aus dem sich ein einziges
gefiedertes Blatt mit acht bis zwölf Fiederpaaren bildet.
Der fleischige Stiel ist unten verdickt und speichert für diese
Waldpflanze das Wasser. Die Glücksfeder kommt so problemlos auch vier
Wochen, manchmal auch länger, ohne Wasser aus. |
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Diese Sukkulente zeigt dem Besitzer aber, wann sie
wieder
Wasserbedarf hätte. Sie wirft nämlich die obersten Fiederblätter ab, um
Verdunstungsoberfläche einzusparen. Das ist auch gleichzeitig das
Zeichen, dass sie etwas Wasser braucht, aber sparsam, zu viel
Wasser lässt die Wurzeln schnell verfaulen. Schädlinge
beissen
sich an ihren Blättern die Zähne aus, und Pflanzenkrankheiten sind
nicht bekannt. Je heller der Standort, um so schneller ist der Wuchs
der Blätter, je
schattiger bzw. dunkler sie steht, wächst sie langsam, aber dafür
zeigen die Fiederblätter eine saftige grüne dunkle Farbe. Wenn man
Glück hat, so werden kolbenartige Blütenstände hervorgebracht, welche
aber keine Samen enthalten. |
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Die Vermehrung ist das Allereinfachste. Man entnimmt
einzelne Fiederblätter, steckt diese in Kaktuserde oder in ein
Wasserglas. Nach kurzer Zeit bilden sich kleine Knollen, aus denen
Wurzeln spriessen. Na, hat jetzt jemand Lust auf eine Glücksfeder
bekommen? Euer Grünling. |
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Aubergine, Melanzani
(Solanum melongena) |
15.
September 2021: Die Aubergine,
auch Eierfrucht genannt (Solanum melongena),
gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Ursprünglich kommt sie
aus
Asien, wo sie schon seit 4'000 Jahren angebaut wird. Sie ist eine
subtropische, mehrjährige, in unseren Breitengraden aber meist nur
einjährige Pflanzenart. In China bzw. Asien gibt es Sorten, welche
Früchte mit über 1 kg hervorbringen. |
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Grundsätzlich unterscheidet man 3 Hauptarten davon, mit
runden eiförmigen-, langen schmalen, und besonders kleinen Früchten.
Die Frucht selber zählt zudem botanisch gesehen zu den Beeren.
Zahlreiche verschiedene Arten gibt es, was die Farbe der ausgereiften
Früchte anbelangt. Weiss, braun, hellgrün, purpurrot, schwarz, violett,
gelb, gesprenkelt oder mit Längsstreifen. |
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Sowohl die Pflanze als auch die Frucht kann geringe
Mengen an
Nikotin enthalten. Auch ist die Frucht selber
wegen der Bitterstoffe nicht für den Rohverzehr geeignet. Um so feiner,
wer sie mag, ist sie in
der Küche zum braten, überbacken etc. herzlich willkommen. Das
Fruchtfleisch wird beim Durchschneiden schnell braun. |
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Was die Anzucht anbetrifft, sei gesagt, dass die
Pflanze
sehr wärmeliebend ist. Optimal sind 25 Grad. Die Samen sind sehr
zuverlässig, allerdings benötigen sie 2 - 4 Wochen bei 22 - 25 Grad bis
sie zu keimen beginnen. Die Pflanze selber will kein Wasser von oben,
darum ist sie immer nur unten zu giessen.
Sie braucht zudem sehr viel Wasser, da die Blätter dieses sofort wieder
verdunsten. Anzucht erfolgt im Februar in Töpfen, bei der richtigen
Temperatur dürfen sie nach draussen. Blütezeit ist dann im Juli /
August, und
ab September ist dann Erntezeit. Die Aubergine enthält sehr
viel Vitamin C und B, bietet Schutz bei Herz- Kreislauf- Problemen,
senkt den Cholesteringehalt, regt die Durchblutung an und ist auch
ideal für Diät, da sie zu 90 % aus Wasser besteht und sehr kalorienarm
ist. Euer Grünling |
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Schlangenkürbis,
Kalebasse ( Lagenaria siceraria) |
07.
September 2021: Die Kalebasse
(Lagenaria siceraria),
auch Herkuleskeule genannt, gehört zur Familie der Kürbisgewächse.
Diese Schlangenkürbisse zählen zu den ältesten Heilpflanzen der Welt
und waren im
Jahre 2002 das Gemüse des Jahres. Die
erste Besonderheit daran ist, dass die grossen Blüten im Gegensatz zum
traditionellen Kürbis, der gelb blühend ist, weiss sind. Sie stehen
einzeln und sind mit einem langen Blütenstiel versehen. Zudem blühen
sie nur nachts. Bestäubt werden sie von Motten, Nachtfaltern und
dem Gurkenkäfer. Es handelt sich dabei um eine einjährige Pflanze,
welche 10
Meter lange Ranken bildet, an denen bis zu 3 Meter lange Früchte
wachsen können. |
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Das Interessante daran ist, dass sie, wenn sie am Boden
wachsen,
bizarre Formen der Frucht hervorbringen. Wächst die Pflanze, wie bei
uns
auch dem Baum hoch, ergibt sich die typische Flaschenform. Wir hier in
Gugellandia haben das Glück beide Formen zu haben. Ursprünglich kommen
diese Flaschenkürbisse aus Afrika. Die Früchte können ein Jahr im
Salzwasser schwimmen, ohne dass die Samen (sehr grosse
braune, borstige und von eigenartig gefurchter Beschaffenheit) ihre
Keimfähigkeit verlieren.
Die transatlantische Drift der Meeresströmung von Afrika bis Mittel-
und Südamerika dauert im Mittel etwa 9 Monate.
So ist es nicht verwunderlich, dass der Flaschenkürbis dort bereits
seit Jahrhunderten genutzt wird. Es wurde sogar nachgewiesen, dass der
Flaschenkürbis sowohl in Asien als auch in Amerika oder Afrika seit
über
7'000 Jahre vor Chr. bekannt war. Die ausgekochten mit Zucker
vermischten Blätter wurden in Indien gegen Gelbsucht verwendet. |
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Diese Kürbispflanze benötigt viel Wasser und braucht
viel Sonne. Im
Halbschatten fühlt sie sich nicht wohl, und ein eventueller Rückschnitt
lässt die Früchte verkümmern. Also heisst es, giessen, giessen,
giessen und wachsen lassen, wohin sie will. Ab September kann man dann
die Früchte ernten und trocknen lassen. Zum Verzehr sind sie nur im
Jungstadium geeignet und lassen sich wie Zucchetti in der Küche
verarbeiten. Die Form der gereiften Früchte, es gibt
ungeheuere Sortenvielfalt, ist kugelig, birnen-, keulen-,
kellenförmig oder zylindrisch, meist hellgrün mit weissen Sprenkeln. |
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Bis die Frucht vollständig getrocknet ist, kann ein
Jahr
vergehen, sie sind dann ockerfarben. Sollte sich an der Aussenhaut
Schimmel gebildet haben, ist dieser einfach abzuwaschen. Beim Schütteln
des Kürbis ertönt dann ein Rasseln, das sind die getrockneten Samen,
die an der Wand der Innenhaut scheppern. Aus diesem Grunde wurde und
wird diese Frucht als Musikinstrument gebraucht. Zudem kann dieser
Kürbis auch als Vase, Trinkgefäss, als Vogelhaus, zum Bau von
Tabakpfeifen, Rasseln, Trommeln oder anderer Musikinstumente genutzt
werden.
Euer Grünling |
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Ferien zu Hause |
1.
September 2021: Heute, in einer Woche, bin ich wieder
voll für
Euch da, um Neues und Interessantes aus der Pflanzenwelt zu berichten. |
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Eine schöne 1. Septemberwoche wünsche ich all
meinen treuen Lesern |
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