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Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
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Gartenecke: Januar 2021
Azalee (Azalea)
27. Januar 2021:
Man unterscheidet generell zwischen Garten- und Zimmerazalee. Während die Gartenazalee im Herbst meist laubabwerfend und vollkommen winterhart ist, gibt es die Zimmerazalee, welche immergrün ist. Heute widmen wir uns ganz der
Zimmerazalee (Rhododendron simsii)
. Sie gehört, wie der lateinische Name bereits besagt, zur Gattung der Rhododendren. Ihre Heimat sind die asiatischen Bergwälder. In Taiwan, China, und Japan ist sie wild anzutreffen. In Nepal ist sie die Nationalblume und gilt als Glückssymbol.
Weit über 150 Sorten gibt es mittlerweile. Die Blütenpracht reicht von weiss, knalligem Rot, gelb, rosa, orange, lachs-, flieder-, oder pinkfarben, bis hin zum violett oder auch in zweifarbigen Varianten. Dabei muss man wissen, dass diese Pflanze hochgradig "heterozygot" (Mischerbigkeit in Bezug der genetischen Merkmale) ist. Das heisst, dass die Samen bei der Aussaat hunderte von Varianten ergeben können.
Demzufolge sind sie nicht samenecht und werden deshalb vegetativ vermehrt. Meist geschieht das durch Stecklinge. Nach dem Bewurzeln erfolgt das Topfen und Stutzen, um verzweigte Pflanzen zu erhalten. In leicht beheizten Gewächshäusern werden sie dann kühl und frostfrei weitergepflegt. Danach werden sie zu unterschiedlichen Terminen zur "Treiberei" in wärmere Gewächshäuser gebracht. In der Regel blühen sie dann in den Monaten September bis April in unseren Wohnzimmern, und beglücken uns mit einer verschwenderischen Blütenpracht. Dazu muss man wissen, dass diese Pflanzen einen kühlen Raum benötigen. Ideal sind 12 bis 18 Grad, hell aber ohne direkte Sonne. Geeignet sind hierfür gut belichtete Treppenhäuser, dann kann man sich während gut zwei Monaten an der Blütenpracht erfreuen.
Wichtig ist die tägliche sogenannte "Daumenprobe". Der Wurzelballen sollte nie austrocknen, Staunässe soll aber vermieden werden. Meine Empfehlung: Jede Woche den Pflanzentopf in einen mit Regenwasser gefüllten Kübel stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Danach gut abtropfen lassen und an seinem gewohnten Standort bringen. Im Sommer kann man die Azalee an einem schattigen Platz, möglichst ohne Zugluft, auf Balkon, Terasse oder im Garten stellen. Ende September holt man die Pflanze wieder ins Haus, denn dann bilden sich die neuen Blütenknospen. Wenn man Glück hat, wird so eine Zimmerazalee 30 Jahre alt.
Die verwelkten Blüten sind regelmässig auszuputzen, damit die Bildung neuer Knospen angeregt wird. Wie bei vielen anderen solch wunderschön blühenden Pflanzen sei noch gesagt, dass diese zur Heidekrautgewächsen zählenden Art in allen Teilen giftig ist. Kleinkinder und Haustiere sind deshalb davor fern zu halten. Will man im übrigen erfolgreiche Vermehrung machen, ist die Methode des Absenkens für neue Pflanzen geeignet. Einen Ast zum Boden ziehen, mittig eingraben, bis er Wurzeln gefasst hat, und schon hat man eine neue Azalee. Euer Grünling
Engelwurz, Varietät zwischen grosser (roter) Engelwurz (Angelica gigas) und der Waldengelwurz (Angelica sylvestris)
20. Januar 2021:
Einmal berichtete ich über die
Arznei-Engelwurz (Angelica archangelica)
, welche ja bekanntlich über 3 Meter hoch wird. Das war im August 2017.
(hier der Link zum nachlesen)
. Bei uns in Gugellandia hat sich aus einer Samenpackmischung eine Art gebildet, welche sich nur schwer mit richtigem Namen eruieren lässt. Schliesslich gibt es über 100 verschiedene Arten von Engelwurz und dies ist möglicherweise eine Kreuzung davon. Sie unterscheidet sich sowohl in der Art der Blätter als auch der ungewöhnlichen grünen behaarten Stängel. Da gibt es nämlich die
grosse (auch rote
) Engelwurz (Angelica gigas)
, welche herkunftsmässig aus Japan, Korea und Nordchina kommt.
Sie hat dunkelrote Stängel, grosse gefiederte Blätter und blüht in einem purpurot. Seit 1917 ist sie in Gärten und Parkanlagen anzutreffen. Diese zweijährige Pflanze bildet im 1. Jahr die Rosetten und blüht dann im Folgejahr. Das hohe Zierkraut wird 1,5 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 1,5 Metern mit ihren vielverzweigten Ästen. Und dann gibt es noch die
Waldengelwurz (Angelica sylvestris)
, welche in ganz Europa wild vorkommt. Diese hat weisse bis rosafarbene Blüten. Trivialnamen sind: Baumtropfen, Brustwurzel, Hirtenpfiff, Spickohr, Läusekraut, Leidpfeiffenkraut oder Waldröhre. Was alle gemeinsam haben. Sie gehören zu den Doldenblütlern.
Sie blühen wochenlang und sind ein Eldorado für Bienen, Schmetterlingen und vielen anderen Insekten. Besonders interessant für unseren Insektenforscher Klepf, welcher stundenlang davor sitzt und beobachtet. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September, danach bilden sich die Samen, welche allerdings nicht lange keimfähig sind. Zudem sind sie Kaltkeimer, welche durch Selbstaussaat für Nachwuchs sorgen. Also ist es ratsam die geernteten Samen im Herbst an einem gewünschten Ort auszusäen. Sie alle lieben einen vollsonnigen Standort und sind im Prinzip eine wichtige Heilpflanze.
Aus den Wurzeln der Engelwurz werden Liköre hergestellt, Die jungen Blätter und auch die Stängel mit Zucker kandiert sind eine feine Nascherei. Auch die Blüten sind essbar. Nicht zu vergessen ist auch die Teezubereitung. Beim Pflücken der Blätter sollte man allerdings vorsichtig sein. Im Zusammenhang mit der Sonneneinwirkung enthalten die Blätter das sogenannte "Ferocumarine", das allergische Entzündungen auslösen kann. Bei Züchtungen ist aber Vorsicht geboten. Man muss ja nicht alles essen. Abschliessend muss ich noch erwähnen, dass es sich bei der unserigen Engelwurz um eine nur Einjährige handelt. Im Frühling gesät und im selben Jahr geblüht. Zudem ist sie anfangs weiss und nachher violett blühend. Ich freue mich schon jetzt wieder auf März und April, wenn ich sie wieder neu säen kann. Zum Abschluss noch zwei Bilder, welche die Wald-, und die grosse Engelwurz zeigen. Euer Grünling
Fenchel (Foeniculum vulgare)
13. Januar 2021:
Bei uns in Gugellandia ist der wilde Fenchel an manchen Orten anzutreffen. Besonders an der Stelle, wo wir etwa vor 30 Jahren einige Sämlinge anzogen. Zuverlässig kommt er jedes Jahr von Neuem. Ob es sich hierbei um die selbe Pflanze oder um den jeweilig herunterfallenden Samen handelt, lässt sich nicht beurteilen. Wir wissen aber, dass der
Fenchel (Foeniculum vulgare)
eine mehrjährige Pflanze ist. Diese Gewürz-, Gemüse-, und Heilpflanze gehört zur Familie der Doldenblütler. Ihre Herkunft ist der Mittelmeerraum und sie wurde schon in der Antike kultivert. Als Gewürzpflanze wanderte der Fenchel schon früh über die Alpen.
Es bildeten sich drei Varietäten daraus. Der wilde Fenchel bzw. Bitterfenchel, der keine oberirdische Knolle bildet, der Gewürzfenchel bzw. Süssfenchel, welcher als Wildform gilt und schliesslich der Gemüse-, Knollenfenchel, bei dem die Knolle relevant ist. In der Heilkunde ist er kaum noch wegzudenken. Archäologische Untersuchugen bestätigen, dass der Fenchel seit über 5'000 Jahren verwendet wird. Im Jahre 2009 wurde er zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.
Der wilde Fenchel ist heutzutage vor allem in Weinbergen, aber auch an Schutthalden anzutreffen. Er bevorzugt einen sonnigen Standort mit tiefgründigem eher feuchten Boden. Die Erde sollte nie austrocknen, Staunässe soll aber vermieden werden. Der Knollenfenchel ist frostempfindlich, während der Gewürzfenchel recht frosttolerant ist. Die oberirdischen Teile sterben ab und im nächsten Jahr treibt er von Neuem aus der Wurzel aus. Er blüht zwischen Juni und September und zeigt den Insekten mit seinem schönen gut duftenden Gelb den Weg zum Nektar. Nachher bilden sich die Fenchelfrüchte, botanisch gesehen "Spaltfrüchte", worin sich die Samen befinden.
So ein Fenchel wird 60 bis 220 cm hoch. Die ganze Pflanze verströmt durch ihre reichhaltigen ätherischen Öle einen süsslich aromatischen Duft. Die Blätter sind feingefiedert und ähneln dem Dill. In Bodennähe werden Speicherblätter gebildet, welche die typische Fenchelknolle bilden, die als sogenannte Zwiebel dafür sorgt, dass die Pflanze im Folgejahr neu austreibt. Meist wird sie aber vorgängig abgeerntet und landet bei uns auf dem Tisch. Sowohl die Blätter, die Samen, die Blüten und die Knollen sind auch roh essbar. Und was man alles ausser Tee, Öl, und Honig damit machen kann ist enorm und köstlich. Gesund ist er allemal, Euer Grünling
Madagaskarpalme (Pachypodium)
06.Januar 20216:
Die Welt der Sukkulenten. Eines meiner Lieblingsthemen. Faszinierend, je stacheliger und giftiger, um so lieber. In früheren Zeiten, als ich noch mit diesen Pflanzen Handel betrieb, war ich jede Woche einmal in Ventimiglia, (Nachbarstadt von Imperia am Meer) um Grosseinkauf bei befreundeten Kaktusgärtnereien zu machen. Darunter befand sich auch die
Madagaskarpalme
(Pachypodium)
. Trivialname ist auch "Dickfuss". Sie ist mir daher bestens bekannt, denn sie wird sehr gerne gekauft.
Zuerst einmal vorweg, es handelt sich hierbei nicht um Palmen sondern um Sukkulenten, welche oben an der Spitze Blätter bilden. Sie gehören zu den Hundsgiftgewächsen, welche ihre Heimat in Madagaskar und in den suptropischen Breiten Afrikas haben. Mittlerweile erfreuen sie die Bürger als Zimmerpflanzen. Allerdings sollte man darauf achten, dass weder Kinder noch Haustiere mit der Pflanze in Berührung kommen. Abgesehen von den schönen spitzen Dornen sind sowohl der Stamm als auch die Blätter ähnlich wie beim Oleander giftig und haben einen hohen "Cardenoliden-Gehalt", der im Volksmund als "Herzgift" bezeichnet wird.
Über 20 verschiedene Hauptarten gibt es von der Madagaskarpalme. Allen voran ist die Pachypodium lamerei die Bekannteste. Sie trägt laubabwerfende hell- bis dunkelgrüne schmale bis zu 25 cm lange Blätter. Die Pachypodium saundersii hat dagegen breite Blätter, während andere Arten winzig Kleine tragen. Auch variieren die Farben der Blüten, weiss und angenehm duftend bei der Lamerei, bei den anderen Arten gelb, rosa und auch in gestreiften Varianten. Auch haben sie alle unterschiedliche Stammentwicklung. Es gibt hierbei, wie zum Beispiel bei der "Succulentum" rübenartige Stämme.
Der dornenbesetzte Stamm dient als Wasserspeicher. Botansich gesehen sind die Dornen im übrigen umgewandelte Blätter. Die klassische Pachypodium lamereii wird in der Stube ein bis zwei Meter hoch, in ihrer Heimat im Freien kann sie gut und gerne 6 Meter hoch werden mit einem Stammumfang von 1 Meter. Diese Sukkulenten mögen es gerne vollsonnig bzw. in der Stube an einem sehr hellen Ort. Im Gegensatz zu anderen Kakteen, welche in der Ruhepause gerne kühl haben, ist es wichtig, zu wissen, dass die Pachypodium Temperaturen unter 15 Grad nicht verträgt. Ideal sind 18 - 30 Grad, wobei sie sogar trockene Heizungsluft toleriert.
Bei zu viel Wassergabe bricht der Stamm und verfault. In den Sommermonaten, wenn diese Sukkulente im Freien steht, ist sie vor kaltem Wind und starkem Regen zu schützen, wobei, wie gesagt, die Nachttemperatur niemals unter 15 Grad fallen darf. Bei richtiger Pflege wächst sie pro Jahr um 30 cm und wenn sie über einen Meter hoch ist, fängt sie an zu blühen. Wenn die Ruhepause beginnt, wirft sie ihre Blätter ab. Das ist keine Krankheit oder ein Pflegefehler, das passiert jedes Jahr und in der Wachstumsphase bildet sie erneut Blätter. Die Vermehrung erfolgt durch Samen, die Keimtemperatur liegt hier bei 25 - 30 Grad. Wesentlich einfacher ist die Steckingsvermehrung. Hierbei werden von der Mutterpflanze Seitentriebe abgetrennt, die Schnittstelle des Seitentriebes muss nun 2 Tage lang getrocknet werden. Danach kann man den Trieb in Anzuchterde setzen. Es geht aber etwa 2 Monate bis er Wurzeln gefasst hat und danach frisch austreibt. Euer Grünling
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