Monat
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Gartenecke: November 2019
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Mais (Zea mays) |
27.
November 2019: Die
Pflanze gehört zur Familie der Süssgräser, und stammt ursprünglich aus
Mexiko. Dieses, im übrigen glutenfreie Getreide, ist auch heutzutage
noch das Grundnahrungsmittel in Afrika und Lateinamerika. Der
Kulturmais, wie wir ihn kennen, ist eine einjährige Pflanze, die bis zu
3 Meter hoch werden kann. Über 500, manche Autoren reden sogar von über
5'000 verschiedene Maissorten, gibt es weltweit. Um die
Wichtigsten hervorzuheben: Hart-, Zahn-, Puff-, Zucker-, Zier-,
Stärke-, Wachs-, Speiz-, und Energiemais, welcher für Biogasanlagen
angebaut wird. |
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Dabei ist es noch gar nicht solange her, dass der von
Christoph Columbus mitgebrachte Mais
(Zea mays) im Jahre 1525 in Spanien angebaut wurde.
Was man damit alles machen kann, glaube ich nicht
gross erklären
zu müssen. Vom Öl angefangen, bis hin zum Popcorn, Cornflakes, Polenta,
Tortillias und und und. Trivialnamen gibt es natürlich ebenfalls, wie
zum Beispiel: Welschkorn, oder Türkischer Weizen und in Österrreich
heisst er Kukurruz. |
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Interessant ist auch das Wurzelsystem. Die seitliche
Wurzelausdehnung beträgt 1 Meter, in die Tiefe reicht es über 2,5
Meter, kurzum, die sprossbürtige Stützwurzel dient vor allem der
Standfestigkeit der Pflanze. Die Bestäubung erfolgt durch Wind.
Blütenmässig handelt es sich um einen "Langstaubfädigen Typ". Der
angenehme Duft des Pollens ist im übrigen eine wichtige Nahrungsquelle
für die Honigbiene. |
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Der Maisgriffel selber ist giftig. Als Rauschdroge
wurde
der vor der Bestäubung gesammelte Griffel der weiblichen Blüte
verwendet. Sie wurde von den Indianern in Peru als Rauschmittel
geraucht. Die Keimung
nach der Aussaat erfolgt bei 7-9 Grad und angemessener Bodentemperatur
Mitte April bis Anfang Mai. Dabei gilt es folgende Faustregel in
unseren Breitengraden zu beachten: Bei einer Aussaat nach dem 10 Mai
resultiert 1% Minderertrag pro Tag Verspätung. |
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Der
Regenbogenmais, auch Glasperlen- oder Diamantenmais genannt ist quasi
die Ursprungsform der Pflanze. Dank eines Farmers in New Mexiko wurde
dieser hübsche Mais weiter angebaut. Er ist 100% natürlich und ist in
allen erdenklichen Farben des Regenbogens zu bestaunen. Rot, Grün,
Blau, Pink, Lila, Weiss, Gelb, sogar schwarz. Manchmal passiert es,
dass ein ganzer Kolben
komplett blau oder grün heranwächst, oder dass sich die Farben
vermischen und Neue ergeben. Jeder Kolben ist ein Unikat. Natürlich ist
er ebenfalls essbar. Macht man daraus Popkorn, so ist es beim
Aufplatzen jedoch weiss. Auch zum Trocknen für Bastelarbeiten oder als
Dekor ist dieser Mais bestens geeignet. |
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Auf
meiner Wunschliste zuoberst stehen für nächstes Jahr solche Maiskörner,
die ich säen kann. Jeder, der ein Stück Garten besitzt, sollte diesen
Regenbogenmais anstelle des gewöhnlichen Zuckermais anpflanzen. Ich
freue mich schon auf die vielen bunten Farben im nächsten September.
Euer Grünling |
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Schnee im November -
Problem Sukkulenten und nicht winterfeste Pflanzen |
20.
November 2019: Bereits
am 15.11 fielen hier in Gugellandia 8,5 cm Schnee. Und kaum ein
Pflänzchen hatte ich wintergerecht versorgen können. Das wäre
eigentlich nicht so schlimm, da es hiess, dass es draufregnen würde,
was natürlich nicht geschah. Da Schnee die Eigenschaft hat, sehr kalt
zu sein, und auf den Pflanzen gefrieren kann, gab es nur eine
Möglichkeit. Nämlich mit dem Wasserschlauch solange drauf zu spritzen,
bis der letzte Rest geschmolzen war. |
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Das selbige musste auch unsere Klein-Bananenplantage
über sich
ergehen lassen. Sobald es unter dem Gefrierpunkt geht, gefriert der
Baum und stirbt oberirdisch. Gestern konnte ich die winterfeste, wenn
auch nicht schöne aber wirksame
Verbauung für die Bananenbäume gestalten, und die ersten, in Töpfen
lebenden Kakteen ins Winterquartier bringen. Und was geschah. Gestern
Nacht gabs wieder 5 cm Schnee, diesmal aber mit dem Unterschied, dass
es
unmittelbar nachher wieder darauf regnete. |
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Sowohl Agaven, Kakteen, und andere, nicht winterfeste
Pflanzen enthalten viel Wasser, welches gefrieren kann, und dann
zum Ableben führen kann. Besonders gefährdet sind die
Sukkulenten
in den Töpfen, da auch das Erdreich gefrieren kann.
In den nächsten Tagen, so gemäss unserem Professor Zeig, gibt es zwar
sehr viel Niederschlag, aber keine Minusgrade. Ich hoffe, dass ich
diese alljährliche Mammutaufgabe lösen und alles fachgerecht zum Wohle
der Pflanzen erledigen kann. |
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Da
müssen noch Verbauungen gestaltet, und die vielen 20 kg schweren Ampeln
der brasilianischen Schlangen-Fetthenne versorgt werden. Heute wollte
ich eigentlich über den Mais berichten, doch der Artikel verschiebt
sich nun allerdings um eine Woche, da wir auch noch den ganzen
Vormittag Stromunterbuch hatten. Aber weil wir uns über
soviel Lob für unsere Oliver Twist Inszenierung (ich spielte
den
Gentleman Mister Green) freuen können, stecken wir auch die
Schneeschlappe locker weg. Euer Grünling |
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Neuentdeckung (Auctus) |
13.
November 2019: Heute muss ich mich etwas kurz fassen. Ich
bekam nämlich eine wichtige
Darstellernummer in der gugelländischen Version des Oliver Twist - im
3. Teil - welcher nächste Woche erscheinen soll. Die Zeit drängt, ich
muss mich für die Rolle vorbereiten, Textpassagen auswendig lernen und
und und. Zudem soll es gemäss Zeig in den nächsten Tagen bei
uns Schneeregen geben
. Da müssen unsere Bananenbäume, die freilebenden Agaven und Kakteen
geschützt, und die nicht winterfesten Topfpflanzen ins
Winterquartier gebracht werden. |
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Nichts desto trotz möchte ich eine Neuentdeckung
vorstellen. Bei
meinen Forschungsreisen in Gugellandia stiess ich im Juli auf eine mir
bisher unbekannte Art einer Distel. Es handelt sich hierbei um
ein Pflänzchen mit goldenen Schuppen. Wie ein Tannzapfen streckt sie
ihre
"Blüte" gegen den Himmel, und das Blattwerk ist stachelig. |
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Sämtliche mir zur Verfügung stehenden Bücher wurden
durchwälzt, und
auch im Internet wurde ich nicht fündig. Hierbei sei zu erwähnen, dass
Disteln in der Botanik keine eindeutigen Namen haben. Sie gehören
nämlich zur Familie der "Carduoideae" innerhalb der Gattung der
Korbblütler. Dazu zählen unter anderem auch die Flockenblume, die
Kornblume, die Kletten und die Artischocken. Insgesamt gibt es 83
Gattungen mit über 2'800 Arten. In meiner Kolumne berichtete ich
bisweilen über die Golddistel, die Mariendistel und die wilde
Artischocke. (Zu finden im alphabetischen Register am besten unter der
Rubrik "Disteln") |
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Kurzum, wir sind alle begeistert von unserer
Entdeckung.
Diese Distel lässt sich im Übrigen hervorragend trocknen,
und die
Goldfarbe bleibt erhalten. Sie wächst am Wegrand in unserem visavis
liegenden Waldstück Richtung Merana. Sie gehört meines Erachtens zur
Gattung der "Carlina". Da wir unter den paar tausend Arten dieses
Exemplar
nicht finden konnten, tauften wir sie CARLINA - AUREUM - GRÜNLINGAE.
Wenn mir aber jemand genauere Informationen über
dieses
wunderschöne Gewächs bieten kann, bin ich offenen Ohres und würde mich
freuen.
Bis
zum nächsten Mal, Euer Grünling |
7.30 Uhr:
Ein Dankeschön an Keith und Adrian. Mit ihrer Hilfe
konnte das Rätsel gelöst werden. Es handelt sich um den Zapfenkopf (Rhaponticum coniferum) |
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Seggen (Carex) |
06.
November 2019: Seggen
gibt es schon seit 30 Millionen Jahren, und ihre Vielfalt ist enorm.
Sie gehören zur Familie der Sauergrasgewächse,
wovon es 5'500 Arten
gibt. Von den Seggen
(Carex),
ohne die Zuchtformen dazuzuzählen, kommen 2'200 Verschiedene in der
freien Natur vor. Würde ich jede von ihnen in meiner wöchentlich
erscheinenden Kolumne vorstellen, so würde ich 42 Jahre dafür brauchen,
und das wäre auch für einen Grünling wie mich etwas eintönig. |
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Seggen sind weltweit beheimatet, mit Ausnahme der
tropischen Tiefländer. Häufig sind sie an feuchten und nassen
Standorten zu finden. Auch in der
arktischen Tundra sind Seggen ein grosser Anteil an der Vegetaion. Bei
unseren sommerlichen Besuchen am Fluss Erro
konnte ich eine dieser Seggen bewundern. Um den richtigen Namen
herauszufinden, muss man allerdings mindestens eine Doktor-Arbeit
schreiben, um sich damit eingehend befassen zu können. |
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Und hier kommen wir zum eigentlichen Problem. Man
unterscheidet
zwischen Sumpf-, welche vorwiegend in arktischen Zonen beheimat ist,
den Felsen-, die in den Alpenregionen wächst, und den Kopfseggen, die
in Mittel-, Nordeuropa sowie in Nordamerika vorkommen. Dann gibt es die
gleichährigen
Seggen, bei denen die Halme zur Blütezeit mehrere Ähren vorweisen. Zu
ihnen gehören unter anderem die Fuchs-, Rispen-, Zaun-, Stachel-,
Kriechende- und zahlreiche weitere Arten. Man unterscheidet dann die
Verschiedenährigen, wobei sich die Ähren unterschiedlich gestalten. Die
einen länger, die anderen kürzer oder dicker. Um Beispiele zu nennen:
Morgenstern-, Gold-, Palm-, Wald-, Berg-, Hühnen-, Uferseggen. |
weissbunte Japansegge
Hasenpfotensegge
Segge Montana
blaugrüne Segge
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Es
kommt dann noch darauf an, ob es dreikantige Halme sind, ob sie
scharfkantiges
Blattwerk haben und wie die Blätter beschaffen sind, schmal, spitz oder
rund.Von den Einährigen sind die Sumpf-, Floh-, Felsenseggen zu
erwähnen. Von den Gleichährigen: Die Sand-, Zittergras-, Strick-,
Draht-, Igel-, Stink-, Hasenpfoten-, Winkel-, Stachel-, Fuchsseggen
. Von den Verschiedenährigen sind zu erwähnen: die Schlank-, Sumpf-,
Wasser-, Trauer-, Starre-, Rasen-, Finger-, Heide-, Polster-, Eis-,
Kugel-, Saum-, Erd-, Schlamm-, und viele andere. Weitere Arten, die
nicht in das klassische Schema passen, sind die Beeren-, Gold-,
Hasenfuss-, Morgensternseggen. Ein riesiges Wirrwarr also. |
carex acutiformis
carex nigra
carex sempervirens
die carex vom Erro
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Allgemein
verfügen alle Seggen über dreikantige oder stielrunde Halme, und sind
am Grund und auch am Halm beblättert und besitzen immer
ein Blatthäutchen.
Seggen sind Ziergräser und langlebige Stauden. Sie wachsen je nach Art
in der prallen Sonne, aber auch im Halbschatten oder im tiefen Schatten
im Wald. Sie können dichte Horste bilden, sind pflegeleicht, robust und
dankbar. Wildwachsende Seggen findet man überall, ob im
Acker, in der Wiese oder im Wald. Ich hoffe, Euch raucht jetzt
nicht der Kopf, aber alle Seggen haben bei genauer Betrachtung ein
dickes Lob verdient. Euer Grünling |
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