Monat
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Gartenecke: Dezember 2019
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Über Gurken( Cucumis
sativus) und "Was ist eine Beere?" |
25.
Dezember 2019: Gurken (Cucumis sativus) gehören zur Famile
der Kürbisgewächse und sind Beeren. Und da wären wir bereits beim
Thema. Vergesst alles, was Ihr
in der Schule gelernt habt!
Botanisch gesehen heisst es: "Besitzt die Blüte mehrere Fruchtknoten,
von denen jeder eine beerenartige Frucht ausbildet" so entsteht eine Sammelbeere. "Ist
die Aussenschicht hart und ledrig, wie beim Kürbis, den Zitrusfrüchten
oder der Gurke" so spricht man von Panzerbeeren.
Zu den Beeren gehört also die Banane, alle Zitrusfrüchte, Datteln,
Melonen, Kiwis, Papayas, Avocados, aber auch Früchte der
Nachtschattengewächse, wie Paprika, Tomaten, Auberginen oder
Tollkirschen. Und hier die Aufzählung von Beerenobst, welche keine
Beeren sind: Erdbeere = Sammelnussfrucht, Himbeere und Brombeere =
Sammelsteinfrucht, Holunderbeere = Steinfrucht, Vogelbeere =
Apfelfrucht, Wacholderbeere = Zapfen. |
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Um das alles zu verstehen nochmals: Botanisch gesehen
gilt als
Beere eine Frucht, die aus einer einzigen oder mehreren verwachsenen
Fruchtblättern hervor gegangen ist und mehrere Samen mit ihrem
Fruchtfleisch enthält. Ist der innere Teil einer Frucht zu einem Samen
verholzt, wie bei der Kirsche, Holunderbeere oder dem Pfirsich, spricht
man von einer Steinfrucht. Sind alle 3 Perkarpschichten (Aussenschicht
= Exokarp, fleischiges Mittel = Mesokarp, Innenteil = Endokarp)
verholzt, handelt es sich um eine Nuss. Himbeeren, Brombeeren sind also
Sammelsteinfrüchte, weil sie aus mehreren kleinen Steinfrüchten
zusammen gesetzt sind. Die Erdbeere ist eine Sammelnussfrucht, weil das
rote Fruchtfleisch in Wahrheit der aufgequollene Blütenboden der
Pflanze ist, auf der sich viele kleine Nüsschen in Form von gelben
Körnchen sitzen. Alles klar? |
Und nun zum eigentlichen Thema: der Gurke (Cucumis sativus),
welche, wie wir jetzt wissen eine Beere ist: |
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In Gugellandia nennt man mich auch den "GURKENKÖNIG".
Jedes Jahr
werden hingebungsvoll Gurken gesetzt. Ursprünglich, und das ist ihre
wahre Heimat, kommen sie aus Indien. Schon 1'600 vor Chr. wusste man
von dieser Köstlichkeit. Was man alles damit machen kann, muss ich
nicht gross erklären. Bei der Salatgurke angefangen, zur Einleg-,
und Senfgurke bis hin zur Gesichtspflege. Zwischenzeitlich gibt es aber
sooooo viel verschiedene Sorten, welche man im Laufe der Zeit mit
Kreuzungen entwickeln konnte. |
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Auch viele Trivialnamen gibt es davon, wie, um nur
einige
aufzuzählen, Gorke, Gümmerle, Kimmerling, Kratzewetz und vielen
andere. Sie werden in zwei Hauptkategorien eingeteilt: Die Salatgurke,
welche vorwiegend in Gewächshäusern angebaut wird, und der Einlege-
oder Gewürzgurke, die überall und überwiegend im Freiland gezogen wird.
Es gibt sowohl glattschalige als auch gestachelte Sorten. |
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In
China wird eine Varietät mit dem Namen "Xishuangbannesis" angebaut,
deren Ranken 7 Meter lang und die Früchte 3 kg schwer
werden. Die Rinde von denselben ist orange, hellgelb oder weiss und
ohne Stacheln. Selbst wir in Gugellandia probieren immer wieder neue
Sorten, darunter auch ganz Weisse. Die Pflanzen selber sind einjährig,
niederliegend oder kletternd und die Ranken werden bis zu 4 Meter lang.
Die ganze Pflanze ist borstig behaart und in jeder Blattachse
entspringt eine unverzweigte weitere Ranke. |
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Blütezeit
ist in den Monaten Juni bis August. Das Fruchtfleisch ist weiss, bei
einigen Sorten auch orange farbig. Darin enthalten sind kleine weisse
flache Samen, die sich gut trocknen lassen, und für die nächste Saison
ausgesät werden können. Mein
Tipp
für frisch gekeimten Gurkenplänzchen: Schnecken und
Nachtfalter
lieben besonders die jungen Pflänzchen, für sie eine wahre Delikatesse,
darum ist es
empfehlenswert, rundherum Asche zu streuen, das hält die Schnecken
fern,
und nachts mit abgeschnittenen Plastiflaschen oder mit
Blumentöpfen abzudecken. Bei uns gibt es im Sommer jeden Tag
Gurkensalat, und der Ertrag beläuft sich stets über 50 kg.
Allerdings muss ich hinzufügen, dass unsere Gurken minimum 3 mal
täglich gegossen werden. Während der Hauptsaison benötigen wir jeden
Tag über 100 Liter für das schmackhafte Gemüse, und so wir können alle
2-3 Tage ernten. Da heisst es dann "Was, schon wieder Gurken", aber
lecker sind sie, haben wenig Kalorien und enthalten wichtige Vitamine. |
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Otti
und Lori machen im übrigen die BESTE Sauce dazu, Mayonnaise,
Senf,
ein Hauch Knoblauchpulver, ein Schuss Essig und scharfen Paprika.
Wichtig zu wissen ist, dass im
Stielansatz Bitterstoffe enthalten sind, deshalb die Gurken immer
zum Stiel hin schälen. Im übrigen lassen sich die ungeschälten
Gurken problemlos fast 2 Wochen lang im Kühlschrank lagern. Euer
GURKENKÖNIG wünscht allen einen guten Rutsch ins neue Jahr. |
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Kanarische Kiefer (Pinus
canariensis) |
18.
Dezember 2019: Bei uns in Gugellandia, nicht weit vom
Haus, bei Waldesbeginn steht eine Kanarische
Kiefer (Pinus canariensis).
Höchstwahrscheinlich wurde sie von den früheren Bewohnern vor rund 60
Jahren
angepflanzt, sie ist auch die einzige im ganzen Umkreis und trotzte all
die Jahre Wind und Wetter. Zwischenzeitlich ist sie
stolze Mama, denn wir setzten mit den Samen der Zapfen vor etwa 8
Jahren in Reih und Glied 10 kleine Jungbäumchen, die nun unter
dem wachsamen Auge ihrer Mutter immer grösser werden. |
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Die kanarische Kiefer ist auf den kanarischen Inseln
beheimatet.
Sie besitzt eine breite unregelmässige Krone, und wird in der Regel
25 Meter hoch. Auf Teneriffa ist sogar ein Baum mit 60 Metern Höhe und
einem Stammesumfang von 265cm zu finden. Die Lebensdauer dieser Bäume
ist im Mittelmass zwischen 250 und 300 Jahren, sie können aber auch 600
jährig werden. Auf La Palma ist sogar ein Exemplar zu bestaunen,
welches das ansehnliche Alter von 800 Jahren bereits ereicht hat. |
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In früheren Zeiten wurde das harzreiche sehr robuste
Holz
Jahrhunderte lang für den Schiffsbau, für Windmühlen, für Weinfässer,
aber auch für Türen, Fenster, Deckenbalken und vieles andere
verwendet. Heutzutage stehen die Bäume unter strengem Naturschutz.
Nicht
einmal abgestorbene kanarische Kiefen im eigenen Garten darf man
fällen.
Es wurde versucht, die kanarische Kiefer als Zierbäume in Australien,
Indien, Südafrika, Süd- und Mittelamerika anzupflanzen, wobei man
feststellen musste, dass sie dort anfällig auf Rostpilz und
andere Erreger sind. Sie fühlen sich nur in ihrer Heimat und
im
nördlichen
Mittelmeergebiet, sowohl in Gugellandia wohl. In Mitteleuropa sind sie
nicht winterhart. |
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Die ausgespochen trockenresistenten Bäume vertagen bis
zu
Minus 6 Grad, aber auch Temperaturen weit über 40 Grad. Blütezeit ist
März bis April, die 30 cm langen Nadeln verbleiben 2 - 3 Jahre am Baum.
Die Jungtriebe der Nadeln sind zwischen 6 und 13 mm dick und am Ende
spitz. Die Zapfen reifen im Herbst des 2. - 3. Jahres und fallen dann
zu
Boden. Mit Hilfe ihrer langen Nadeln sind sie in der Lage, Nebelwolken
"auszukämmen", wodurch es zu einem erneuten Niederschlag durch
Kondenswasser in näherer Umgebung kommt. Die Bäume haben eine
tiefreichende Pfahlwurzel mit kräftigen Seitenwurzeln, die ihrerseits
ebenfalls tief in den Boden gehen. |
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Diese Bäume haben zudem ein Anti-Feuer-Gen. Ältere
Exemplare überstehen selbst die grössten Waldbrände. Das
liegt daran, dass die Rinde bis zu 50 Schichten dick ist. Die
Stammborke wird daduch nicht verkohlt, sondern verkrustet. Dank dieser
Schutzmassnahme werden zwar Nadeln und Äste verbrannt, der Baum aber
selber bleibt intakt. Danach treiben die "schlafenden Augen" wieder neu
aus. Selbst aus den Baumstrünken erwacht danach neues Leben. Was die
Vermehrung anbelangt, sei gesagt, dass die Samen Kaltkeimer sind.
Zuerst also in den Kühlschrank damit, und im Dezember, so wie wir, in
Töpfe in die Erde legen. Im Frühjahr erscheinen dann die ersten kleinen
Kiefern, die man dann im Herbst ins Freiland setzen kann.
Unsere
kanarischen Kiefern fühlen sich soweit wohl bei uns, hoffen wir, dass
sie
über 500 Jahre alt werden, dann können sie Geschichten erzählen. Euer
Grünling |
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Opuntia
diademata-Tephrocactus articulatus
sowie über Vermehrung und Platzbedarf im allgemeinen |
11.
Dezember 2019: Anlässlich
unserer gugelländischen Fassung von Peterchens
Mondfahrt konnten wir
passend dafür auf der Sternenwiese diese hübschen Kakteen
gebrauchen. Es handelt sich dabei um die Opuntia diademata,
worüber ich bereits eimal berichtete (siehe
Link). Vor 10 Jahren hat es mit nur einem Pflänzchen
angefangen. Da dieser Kaktus die Angewohnheit hat, zu bestimmten
Zeiten, entweder bei Berührung oder auch selber seine Triebelemente
abzuwerfen, blieb mir nichts anderes übrig, als diese wieder
ins Erdreich zu setzen oder auch nur
auf Erde zu legen.
Sie alle fassten Wurzeln und so entstand und entseht auch heute noch
die wundersame Vermehrung. |
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Derzeit sind so etliche 100 davon in Töpfen, und ich
weiss nicht
mehr wohin damit. Der Kaktus selber wird höchstens 30 cm hoch, hat
biegsame papierartige weiche weisse Dornen. Aber Achtung, die
Triebelemente selber besitzen zahlreiche winzige Stacheln, die in den
Pfoten/Händen hängen bleiben. Man fasst also so ein Element immer nur
an den weichen Dornen an, um sie neu zu setzen. Die aus Argentinen
stammenden Kakteen sind anspruchslos und wenn man Glück hat, blühen sie
in einem schönen Weiss. Die kugelförmigen bis zylindrischen
oder
auch keulenförmigen Triebelemente werden bis zu 10 cm lang und haben
einen Durchmesser von etwa 5 cm. |
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Es gibt aber auch noch Artverwandte, die im Aussehen
ziemlich ähnlich sind. Dazu gehört der Tephrocactus articulatus,
wovon es noch
etwa 10 verschiedene Arten gibt. Der Unterschied besteht darin, dass
die ebenfalls papierartigen Triebe spitz, mitunter sogar nicht biegsam
sind und ziemlich stechen können. Wer Interesse hat, dem schicke ich
gerne Triebelemente von unseren Opuntia diamata - Kakteen. Gerne nehme
ich jetzt schon Bestellungen lediglich mit Versandkostenanteil an.
Beste
Gelegenheit ist dafür März, am besten jeweils 3 Stück in einem 10-er
Topf in Kaktuserde
setzen oder legen. Dann wachsen sie auch garantiert an und Ihr könnt
wie wir wundersame Vermehrung machen. |
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Und da wären wir beim Thema Arbeiten im
Winter, Vermehrung und
Platzbedarf. Viele Planzen, wie auch Agaven bilden immer wieder neue
Ableger, die gerne gross werden möchten. Ich persönlich kann nicht
tatenlos zusehen und so gibt es immer mehr davon. Die Problemmonate
sind aber im
Winter, wenn es mehrere Tage Minusgrade oder gar Schnee für längere
Zeit gibt. da müssen alle nicht winterfesten Pflanzen versorgt sein. |
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Auch alle selbst gezogenen Bäume wie zum Beispiel
Pinien müssen
während der ersten 3 Jahre an einem geschützen Ort verbleiben, bis sie
ins Freiland gesetzt werden können. Dann gibt es aber auch noch die von
uns gesetzen Kastanienbäume, die wegen dem Heisshunger der
Rehe
eingezäunt werden müssen. Auch die Hauswurzen müssen mit Netzen
abgedeckt werden. Denn beim Besuch der Rehe ist Kahlfrass angesagt.
Zudem
neigen die von uns mitterweile gross gewordenen aber noch nicht
ausgewachsenen kanarischen Kiefern dazu, bei Schnee flach zu liegen.
Dann ist Geraderichten mit Pflöcken und fester Schnur angesagt. |
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Die
Chlorophyrum, die ewig Junge an ihren Trieben bilden, müssen im Winter
ins Warme. das selbige gilt auch für die Schlangenfetthennnen, die
Harworthia und nicht winterfesten Sedumarten. Hinzu kommt, das ist beim
letzten vorzeitigen Schnee passiert, dass von der Schneelast
"Ohrwascheln" abgebrochen sind, und neu gesetzt werden
mussten. So entsteht die sogenannte wundersame Vermehrung und es wird
immer mehr. |
Mein Rat, hat man liebgewonne Pflanzen, so muss man
erstens viel Platz dafür haben und auch viel Zeit.
Euer Grünling |
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Kopfweide |
04.
Dezember 2019: Es gibt ja sooooo viele verschiedene Arten
von Weiden. Ich berichtete ja schon über das Weidenkätzchen (Salix Caprea).
Klassisch ist natürlich die beeindruckende Trauerweide (Salix babylonica),
welche mit ihren langen herunterhängenden Ästen jedes Herz höher
schlagen lässt. Zu erwähnen ist narürlich auch die Silberweide (Salix alba),
welche hier in Gugellandia an verschiedenen Orten wächst. Dann gibt es
aber auch noch die Bruchweide
(Salix fragilis) oder die Korbweide
(Salix viminalis) und viele andere. Alle gemeinsam,
besonders die Silberweide eignen sich hervorragend als sogenannte Kopfweide. |
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Als Jungbaum wird die Weide auf 1-3 Meter eingekürzt,
deren Zweige
in der Folge regelmässig geschnitten werden. An den Schnittstellen
bildet der Baum in grosser Zahl neue Triebe. So lassen sich die
sehr schnell wachsenden Äste gut abschneiden und sind gut zum
Korbflechten oder anderer Verwendung. Im Laufe der Zeit verdickt
sich der obere Abschnitt des Stammes. Hier in
Gugellandia wurden
diese Bäume früher vorallem für das Herunterbinden der Weinreben
regelmässig geschnitten. Die Ruten sind nämlich äusserst
biegsam und bruchfest. Heutzutage werden diese Ruten kaum noch
wirtschaflich genutzt, da sich industrielle Ersatzprodukte durchgesetzt
haben. |
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Dadurch entsteht folgende Problematik. Schneidet man
den Baum nicht
regelmässig, so passiert folgendes: Durch seine grossen Äste mit der
veränderten Statik kann er unter deren Last zusammen brechen. Das
erklärt auch die grosse Anzahl an bizarren und beschädigten Kopfweiden.
Zudem
ist der Baum auch anfällig durch Fäule, was zu vielen Hohlräumen führt.
Das wiederum ist aber ein idealer Lebensraum, besonders für Fledermäuse
und Eulen. Hier finden sie Unterschlupf und Nistgelegenheit.
Erstaunlich ist, dass selbst vollständig hohle Bäume immer wieder
neu austreiben. |
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In früheren Zeiten wurden dickere Äste für Zaunpfosten
verwendet. Selbst diese fassen unter guten Bedingungen Wurzelwerk und
treiben neu aus. In
den letzten 30 Jahren wurden unsere Silberweiden kaum mehr
geschnitten
und weisen inzwischen bezarre Formen auf. Eine von ihnen aber hat
bereits eine
stattliche Höhe von über 30 Metern und hat einen gewaltigen
Stammumfang. Solche Bäume ereichen im übrigen ein Alter von mehr als
200 Jahren. |
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Im
Frühjahr bilden sich sowohl männliche als auch weibliche lange
Kätzchen,
die von den Bienen reichlich besucht werden. Die Männlichen sind grün,
die Weiblichen gelb. Später bilden sich die Formen in ein wolliges
Weiss. Die Bäume vertragen längere Überschwemmungen und auch mit
Trockenperioden kommen sie zurecht. Die Rinde der Weiden enthält das
schmerzlindernde und fiebersinkende "Salicin" und wird zur
Medikamentenherstellung gegen Gicht und Rheuma verwendet. Auch in der
Haarpflege findet die Silberweide Anwendung zur Vermeidung des
Gelbstiches bei älteren Menschen mit ergrautem Haar. Es ist wirklich
erstaunlich, was die Natur uns zu bieten hat. Euer Grünling |
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