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Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
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Gartenecke: Mai 2017
Spitzwegerich (Plantago lanceolata) und Breitwegerich (Plantago major)
24. Mai 2017: Man trifft sie derzeit überall, und sie stehen alle voll in der Blüte. Die Rede ist vom
Spitzwegerich (
Plantago lanceolata)
. Er wird auch Spiesskraut, Lungenblatt oder Schlangenzunge genannt. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis in den September hinein. Er hat reichverzweigte Wurzeln, die bis zu 60 cm in die Tiefe wachsen. Er ist sekundär windblütig, vermehrt sich aber auch durch die Wurzelsprossen. Die klebrigen Samen werden von Tierpfoten, Schuhwerk oder auch Rädern weitergetragen.
Der Spitzwegerich hat viele lange schmale Blätter und hat ein grosses Spektrum von Heilwirkungen. Die Blätter eignen sich roh als Salatbeigabe oder gekocht als Spinatersatz. Im übrigen ist er die beste Medizin für unterwegs, wenn man sich beim Wandern verletzt hat. Ein Blatt zwischen den Pfoten verreiben oder zerkauen, auf die Wunde legen und mit einem zweiten Blatt fixieren. Das Blut wird gestoppt und die Wunde desinfiziert. Auch nach Insekten- oder Brennesselstichen ist der Spitzwegerich, zerrieben auf den Stich aufgetragen, kühlend und schmerzlindernd.
Und dann gibt es noch den
Breitwegerich (Plantago major)
. Die Blätter sind löffelförmig und pfotenteller gross. Wie der Spitzwegerich ist er ebenfalls ein Tiefwurzler und ein Wind- und Tierstreuer. Die Blütezeit ist von Mai bis Oktober. Das Interessante daran ist, dass je Blütenstand etwa 2 - 3 Millionen Pollenkörner produziert werden. Ich würde gerne denjenigen persönlich kennenlernen, der sich die Arbeit macht, sowas zu zählen. Man stelle sich vor, stunden-, wenn nicht monatelang mikroskopische Pollenkörner sortieren und dann noch aufpassen, dass man sich nicht verzählt.
Der Breitwegerich gehört wie der Spitzwegerich zu den trittfesten Pflanzen. Sie sind auch Anzeiger für häufig begangene Stellen, sind äusserst wiederstandsfähig und wachsen sogar aus Pflasterritzen. Die Blätter sind ebenfalls als Salat essbar, solange sie noch jung sind. Die Samen (da haben wir es wieder!) sind so klein, dass sie nur mühsam geerntet werden können. Man kann sie aber mahlen und als Mehlersatz verwenden.
Aus den älteren Blättern kann man eine Art Sauerkraut herstellen, und die Blütenstängel eignen sich als Gemüse und können wie Spargel zubereitet werden. Übrigens, sollten eure Füsse beim Wandern schmerzen, so pflückt man die breiten Blätter, walzt sie mit einem Stein platt und verwendet sie als Einlage in die Schuhe. Die Füsse werden es danken, denn der Saft wirkt kühlend und wundheilend. Bei den Indianern hiess der Breitwegerich "Fussstapfen des weissen Mannes", da er sich überall dort breit machte, wo die Europäer eindrangen. Er begleitet uns auf vielen festgetrampten Wegen.
Ansonsten steht viel Arbeit an, die Kürbis- und Tomatensetzlinge wollen nach dem Umtopfen in den Garten. Mal sehen, ob Edi sich von seiner Reise erholt hat, um mir zu helfen. Was hierzulande wiedermal fehlt, ist der Regen. Den Garten kann man ja mit den Pfoten giessen und bewässeren, für den Wald reichts aber leider nicht, dabei würde Gugel zu gerne über Pilzchen berichten, man muss sich halt in Geduld üben. Euer Grünling
Mammut - Baum (Sequoioideae) und persischer Ehrenpreis (Veronica persica)
17. Mai 2017: Vor einer Woche waren wir ja in Acqui Terme Samenbomben verstecken. Dabei kamen wir am Weg zum Bahnhof bei einem Park vorbei, worin riesige Bäume stehen. Und diese Bilder möchte ich Euch nicht vorenthalten. Es handelt sich dabei um eine spezielle Art von Fichten, die dem Mammutbaum ähnlich sehen. Den Unterschied kann man leicht aufgrund der Nadeln feststellen, und natürlich auch an den heruntergefallenen Zapfen. Die richtigen
Mammut-Bäume (Sequoioideae)
haben nur ganz kleine breite Zapfen, und Nadeln, ähnlich denen eines Tannenbaumes. Und wenn man an die Rinde klopft, so tut man sich nicht weh, sie ist ganz weich und bis zu 70 cm dick.
Generell unterscheidet man 3 Typen: die
Sequoioideae giganteum
, die in den Berregionen der Sierra Nevada beheimatet sind, dann die
Sequoia semoervirens
, welche an der dunstigen Pazifikküste Nord-Kaliforniens anzutreffen sind und viel schlanker sind, dafür aber höher werden, und last, but not least den
chinesischen
Urwelt-Mammutbaum
. Leider kann ich keine Bilder davon präsentieren, werde dies aber sicherlich bei der nächsten Begegnung eines Solchen tun.
Die Mammutbäume gehören zur Familie der Zypressengewächse und können über 3'000 Jahre alt werden. Da sie frostverträglich sind, werden sei seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Mitteleuropa als Parkbäume angepflanzt. Ihre dicke faserige Rinde schützt sie vor Waldbränden, die in den trockenen Wäldern der Sierra Nevada häufig auftreten. Die Rinde sondert bei Hitze eine Flüssigkeit ab, die sich schützend auf die Aussenhaut legt. Zudem schützt der hohe Gerbsäuregehalt den Baum vor Ungeziefer und Pilzen. Somit ist er resistent gegen Feinde aller Art. Die Brandnarben verheilen schnell und die Zapfen öffnen sich erst wenn der Waldbrand vorbei ist. So können die Samen ungestört in der Ascheschicht keimen.
Das Gewicht eines solchen Mammutbaumes soll bei über 2'400 Tonnen liegen. Zum Vergleich: das grösste zivile Passagierflugzeug hat knapp 600 Tonnen. Der dickste Baum, der "General Sherman", hat übrigens einen Stammumfang von 31 Metern. Der Küstenmammutbaum "Tall Tree" ist derzeit der höchste Baum der Welt mit 112 Metern. Zum Vergleich: die Türme der Frauenkirche in München sind 99 Meter, der Dom in Berlin ist 110 Meter hoch.
Ja, und dann war ja noch die angsagte Gartenarbeit, wo ich beim Jäten über eine uns allbekannte Pflanze ausgefragt wurde. Es handelt sich hierbei um den
persischen Ehrenpreis (Veronica persica)
. Sie gehört zu den Wegerichgewächsen, und stammt ursprünglich aus dem Kaukasusraum. 1805, also vor über 200 Jahren ist diese Pflanze aus dem botanischen Garten von Karlsruhe entwichen, verwildert, und ist seither in ganz Europa allgegenwärtig.
Die Blütezeit erstreckt sich von Februar bis November, bei angenehmen Temperaturen blüht er auch im Dezember und Januar. Die Samen sind einige Jahrzehnte im Boden lebensfähig. Die Keimtemperatur liegt bei 2 Grad. Der persische Ehrenpreis wächst gerne kriechend im Rasen und Garten und verzweigt sich mehrhaft. Das Wurzelwerk ist relativ klein, und wenn er im Garten all zu lästig wird, kann man ihn gut entfernen. Die Blüten und auch Blätter (etwas bitter) eignen sich in kleinen Mengen gut für Salate, Kräutersaucen oder als Beilage in Suppen. Die getrockneten Blüten behalten übrigens ihre schöne Farbe. Euer Grünling
Wiesensalbei (Salvia pratensis) und Wiesenklee (Trifolium pratens)
10. Mai 2017: Ich habe absichtlich diese beiden Pflanzen gewählt, da sie eine wichtige Gemeinsamkeit haben. Die Bestäubung erfolgt nämlich hauptsächlich durch die Hummeln. Der Nektar ist nur langrüssligen Insekten zugänglich. Die Hummel steckt ihren Rüssel in die Blüte, dabei löst sich der Hebelmechanismus, der den Blütenstaub am haarigen Körper der Hummel abstreift. Durch die Bestäubung kann der Hebelmechanismus wiederholt ausgelöst werden, wobei nur eine Teilmenge des Pollens abgegeben wird. Dies geschieht portionsweise, und so sind rund 12 Pollenportionen möglich.
Die Blütezeit des
Wiesensalbei (Salvia pratensis)
erstreckt sich von Mai bis in den August hinein. Er kann mehrere Jahre alt werden. Auch ist er ein Tiefwurzler und in Höhenlagen bis zu 1'500 Metern über dem Meer noch anzutreffen. Seine Blätter kann man wie von seinem kraftvollen Bruder, dem Gartensalbei, verwenden. Auch die Blüten kann man als Beigabe im Salat essen. Die Blätter lassen sich auch gut trocknen, sie sind jedoch nicht ganz so gehaltvoll, wie die seines Bruders.
Der
Wiesenklee (Tritolium pratens)
, auch Rotklee genannt, blüht von April bis zum Oktober. Es ist dies eine mehrjährige Pflanze, und ist ebenfalls ein Tiefwurzler (seine Wurzeln reichen bis zu 2 Meter tief in den Boden hinein). Die Honigbiene kann nur Pollen sammeln, begeht aber Nektarraub durch seitliches Einbrechen in die vorher gebissenen Löcher der Kronröhre, die von der Erdhummel entstanden sind.
Der Wiesenklee ist eine eiweisshaltige Futterpflanze, sowie ein bedeutendes Heilkraut. Er wächst sogar in Höhenlagen von bis zu 2'600 Metern über dem Meer. Er bildet vielblühende kugelige oder eiförmige Blütenstände, welche anschliessend kleinste Hülsenfrüchte tragen. Die hartschaligen Samen sind bei günstigen Bedingungen länger als 100 Jahre lang keimfähig. Eine Besonderheit ist, dass der Wiesenklee in der Lage ist, Sticksoff aus der Atmosphäre zu binden und dem Boden zuzuführen. Er nimmt Stickstoff aus der Luft und sammelt ihn an den Wurzeln, wo der Stickstoff wieder freigesetzt wird und somit die Erde mit Nährstoffen anreichert.
Eine weitere Besonderheit des Wiesenklees ist auch, dass die feinhaarigen Keimblätter eine Tag- und Nachtbewegung durchführen. Die kleinen Härchen (Fiedern) der Laubblätter schwingen im Dunkeln in einem etwa dreistündigen Rhythmus, indem sie sich Nachts zusammenlegen. Euer Grünling
Ackersenf (Sinapis arvensis) und Esels-Wolfsmilch (Euphorbia esula)
03. Mai 2017: Ja, im Frühling blüht es überall gelb. Besonders angetan hat es mir der
Ackersenf (Sinapis arvensis)
, welcher derzeit zahlreich in Gugellandia zu finden ist. Seine Blüten sind schwefelgelb und er kann bis zu einem Meter hoch werden. Auch seine Wurzeln reichen bis zu 1 Meter tief in den Boden.
Die Blütezeit ist Ende April bis in den Oktober hinein. Danach bilden sich Schoten, welche bis zu 13 Samenkörner enthalten. Die Früchte der Schoten öffnen sich durch Austrockung selbst und sorgen so für den Nachwuchs im kommenden Jahr. Kräftige Pflanzen können bis zu 25'000 Samen erzeugen und sind auch lange Jahre keimfähig.
Die Blätter sind scharf im Geschmack und eignen sich als würzender Teil eines Salates oder Kräuterquarks. Die Samen selber kann man wie echte Senfkörner benutzen, oder aber als Sprossen keimen lassen und frisch verzehren. Der Acker-Senf wächst überall auf Äckern, in Gärten und Schuttplätzen, besonders vielzählig nach dem Pflügen, da die Samen besonders gut keimfähig sind, wenn sie nur knapp unter dem Boden sind. Zudem ist der Acker-Senf eine Zeigerpflanze für Lehmboden. Zum Trocknen als Gewürz ist er ebenfalls bestens geeignet.
Was derzeit überall ebenfalls anzutreffen ist, ist die
Esels-Wolfsmilch (Euphorbia esula)
. Wie alle Euphorbien besitzt die Esels-Wolfsmilch einen giftigen Milchsaft. Sie blüht von April bis in den Juni hinein. Sie kann bis zu 80 cm hoch werden, ist wegen ihrer besonderen Blütenform hübsch anzusehen, aber eben giftig.
Ich wünsche allen meinen Garten und Blumenliebhabern eine schöne erste Maiwoche, die ersten Kirschen in Gugellandia färben sich bereits rot, bald ist es soweit, dann gibt's Kirschkuchen und grosses Naschen auf den Bäumen, Euer Grünling
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