Garten- und Blumenkolumne, Pflanzenexperte und Ratgeber
präsentiert von Grünling, unserem Fachmann
Pilze

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Gartenecke: Oktober 2023





 
 Prachtscharte (Liatris spicata)
25. Oktober 2023: Vor allem in Parks und Gärten ist die Prachtscharte (Liatris spicata) bei uns anzutreffen. Aber auch wild wachsend durch verschleppte Samen von Tieren wächst diese Zierpflanze an Wegrändern, auf Feuchtwiesen und in der Nähe von Gewässern. Nicht zu verwechseln mit dem Blutweiderich, (ich schrieb darüber, siehe Link) der ein ähnliches Aussehen hat.
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Die Prachtscharte stammt ursprünglich aus Nordamerika und wächst heutzutage durch Anpflanzung in den gemässigten Zonen. Diese nicht giftige  Pflanze gehört zu den Korbblütlern und ist ein wahrer Sonnenanbeter. Sie will es feucht aber keine Staunässe. Besonders attraktiv zwischen farbigen Blumenbeeten. Nur die Nähe von Nadelgehölzern verträgt sie nicht. 40 Arten gibt es davon, mit unterschiedlichsten Blütenfarben, wie rot, rosa, purpurfarben, violett und weiss.
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Sie besitzt einen kugeligen bis eiförmigen Knollen, aus dem anfangs ein langer aufrechter unverzweigter bis 180 cm langer Stängel wächst. Daran sind wechselständige ungefiederte grasartige Laubblätter. Es bilden sich endständige ährige unzählige Blütenstände, die von oben nach unten aufblühen und von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen besucht werden.
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Die Blütentrauben sind 15 - 40 cm lang. Die Blütezeit ist von Juli bis in den September hinein. Auch als Schnittblume ist die Prachtscharte lage haltbar. Absolut winterfest (bis Minus 40 Grad) überwintert diese Pflanze unterirdisch in einem knollenartigen verdickten Rhizom. Die Vermehrung ausser mit den Samen erfolgt durch das Ausgraben des Wurzelstockes und Zerbreiten der einzelnen knolligen Segmente.
Euer Grünling

 
 Drachenfrucht (Pitamaya) bzw. Hylocerus undatus
18. Oktober 2023: Mein getüpfelter Freund reklamierte, dass wir zu viel Giftiges an Pflanzen hätten. Deshalb möchte ich heute über einen liebenswerten Genossen berichten. Nämlich über einen Kaktus, der wunderbare Früchte hervorbringt. Über den Hylocerus undatus. Bei unserem Exemplar handelt es ich um eine junge Pitaya. Dafür wurden viele Sämlinge in einen Topf gequetscht. Für diese Art der Kultivation gab es auch den Namen "Babyboom". Will man nun grosse Hylocerus undatus heranwachsen lassen, müsste man sie einzeln wieder neu auseinander nehmen und setzen. In unseren Fall belassen wir sie aber so. Auch diese werden mit der Zeit gross.
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Nun aber Wissenswertes. Ursprünglich kommt dieser "Kaktus" aus Mexiko, Mittel- und Südamerika. In Vietnam wird er seit dem 20. Jhd. angebaut und die Einwohner betrachten ihn dort als einheimisch. Es gibt davon 4 verschiedene Arten, welche sich an der Frucht unterscheiden lassen. Da gibt es: den saleninereus "undatus" mit weissen Fruchtfeisch und pinker Aussenfarbe, den "monacanthus" mit roten Fruchtfleisch und pinker Farbe, den "megalanthus" mit weissen Fruchtfleisch und gelber Schale, und schliesslich den "costaricensis" mit rot-lila Fruchtfleisch und rasa Schale.
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Jeder Kaktus bringt pro Saison ca 50 Früchte hervor. Diese werden mit dem Flugzeug nach Europa importiert, da sie druckempfindich sind und schnell verderben können.Deshalb werden sie unreif geerntet, reifen dann aber schnell nach. Aus Mittelamerika kommen sie von Juli bis Dez. zu uns, aus Vietnam von Jan. bis Juni und aus Thailand das ganze Jahr über, sind aber relativ teuer. Dafür lohnt sich der Genuss.Sie haben einen süss-säuerlichen Geschmack und der Geschmack ist eine Mischung aus Kiwi, Brombeere und Wassermelone.
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Eine neue Piohoya entsteht durch die Samen in der Frucht, die nur leicht angedrückt auf die Erde gelegt werden. Die Keimzeit beträgt 11-14 Tage. Durch ihren schnellen Wuchs und den dünnen Stamm ist es hilfreich, sie zu stützen, sobald sie einige Zetimeter gross sind. Bis zur ersten Ernte braucht es allerdings in der Regel mindestens 20 Jahre. Die mehrere Zentimeter breiten Triebe erobern hängend, kriechend und kletternd die Umgebung. In manchen Gegenden wird diese Sukkulente wegen der raschen Fortpflanzung als Unkraut angesehen. Bis zu 6 Meter lang werden die dreikantigen Sprossen. Mit Hilfe der Luftwurzeln halten sie sich fest und fixieren sich. Interessant ist die grosse bis zu 30 cm im Umfang gemessene weisse Riesen-Blüte. Sie öffnet sich nur einmal in der Nacht und wird von Fledermäusen und Nachtschwärmernbestäubt. Sie strömen einen betörenden jasminähnlichen Duft aus.
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Sie haben mehrere kurze Dornen, die allerdings ziemlich weich sind. Eigentlich ist dieser Kaktus ein Tropenkind, darf aber gelegentlich ganz austrocknen und zwar der ganze Ballen. Diese Sukkulente bevorzugt sonnig bis 40 Grad, ideal sind 20 - 35 Grad. Als Zimmerpflanze ist sie auch in Ampeln gerne zu Hause, im Winter mit Ruhepause bei 10 Grad. Sogar kurzzeitige Frostperioden sollte sie überstehen. Durch Abfallen oder Abschneiden der Triebteile wachsen schnell neue Pitahaya heran. Die Anzucht durch die Samen aus dem Supermarkt gelingt ebenfalls problemlos. Natürlich wird so ein Babyboom deutlich  kleiner, da viele Pflanzen auf engen Raum sind.
Euer Grünling

 
 Skimmie (Skimmia japonica "Rubetta")
11. Oktober 2023: Diese Winterschmuck-Pflanze hat es auch nach Gugellandia geschafft. Interessant daran ist dann die Überraschung. In jedem Topf hat es vier eigenständige Pflänzchen. Hierzu muss man wissen, dass ausschliesslich nur die Weiblichen auch Beeren tragen, während die Männlichen bei der Blüte noch intensiver riechen, nähmlich nach Maiglöckchen, aber keine Beeren tragen. Die Rede ist von der Skimmie (Skimmia japonica "Rubetta").
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Sie gehört zur Ordnung der Seifenbaumartigen Pfanzen innerhalb der Familie der Rautengewächse. Ihre Heimat sind die Gebirgsregionen von Japan, Korea und China. Dort wachsen sie als Unterbewuchs in Wäldern. Im Himalya gibt es sogar Exemplare, die über 7 Meter hoch sind. In unseren gemässigten Zonen werden diese immergrünen Sträucher allerdings nur max. 1,5 hoch. Sie haben ledrige frischgrüne lorbeerartige Blätter, die auf der Unterseite leicht gelblich getönt sind. Es sind 4 verschiedene Arten bekannt, aber es gibt mittlerweile zahlreiche Neuzüchtungen.
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Die Blütenknospen werden im Herbst gebildet und bleiben den ganzen Winter an den Pflanzen. Die dann lang anhaltenden weisse bis rosaroten Blüten öffnen sich dann im Frühjahr in den Monaten April und Mai. Ein wahrer Bienenmagnet. Durch den wohlriechenden Duft werden die Bienen angelockt. Nach der Bestäubung setzen die weiblichen Blüten im Herbst kugelige einsamige erbsengrosse rote  Beeren an. Zwischenzeitlich gibt es aber auch Züchtungen, die zweisamig sind und sich selber bestäuben können und somit Früchte tragen. Für die Gartenvögel sind sie ein Leckerbissen, aber man muss wissen, dass für alles andere Getier und den Menschen besonders der Kern der Beeren giftig ist.
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Diese Pflanze will kein direktes Sonnenlicht und gedeiht am besten im Schatten unter lichten Nadelbäumen oder anderen Bäumen, die Sonnenschutz bieten. Als Zimmerpflanze ist die winterfeste Skimmie nur bedingt geeignet. Es sollten im Winter15 Grad nicht überschritten werden und trockene Luft liebt diese Pflanze nicht und wenn Blütezeit ist, fehlen den Blüten die Bienen. Sie möchte gerne feuchten Boden. Die Vermehrung erfolgt zwischen Juni und Herbst mit Stecklingen.
Euer Grünling

 
 Dieffenbachia (Dieffenbachia)
04. Oktober 2023: Na, ist das nicht ein Prachtexemplar? Die Rede ist von der Dieffenbachia (Dieffenbachia). Diese froschlöffelartige Pflanze gehört zur Familie der Aronstabgewächse. Trivialamen sind: Schweigohr, Giftaron, Dumb Cane, Leopard Lily oder auch liebevoll "Dieff" genannt. Der Name "Schweigohr" kommt wegen der Giftigkeit. Sklavinnen mussten zur Bestrafung Blätter davon kauen. Das führt dazu, dass die Zunge anschwillt und man temporär nicht mehr sprechen kann. Auch aussagekräftig ist der Name "Giftaron", denn Extrakte aus dem Saft werden als Ratten- und Insektengift eingesetzt. Bei Berührung der Pflanze öffnen sich die sogenannten Schiesszellen, welche wie Nadeln herausschiessen oder abgefeuert werden und Verletzungen der Haut hervorrufen können.
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Bei Berührung mit dem Saft kann es zu Ausschlägen kommen. Dieser enthält nadelförmige Calciumoxalaltkristalle. Alle Teile der Pflanze sind giftig, darum sind Haustiere und Kinder fernzuhalten. Die Geschichten der Dieffenbachia, die als tödliches Gift erzählt werden sind aber meist nur urbane Legenden. 51 Arten gibt es davon. Sie sind von Costa Rica bis Kolumbien verbreitet und werden in tropischen Ländern in Parks und Gärten angepflanzt. Einige Sorten sind als Zimmerpflanzen erhältlich. Sie wird auch gerne als luftreinigende Pflanze verwendet, da sie Schadstoffe aufnimmt.
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Sie besitzt wechselständige spiral angeordnete Laubblätter, die weiss oder gelb gemustert sind. Einige Arten haben sogar pinke Einschläge. Die Blüten sind röhrenförmig, eingeschnürt in einem Hüllblatt und erinnern an einen jungen Maiskolben. Bei Reife der Beeren stehen diese am Kolben dicht zusammen und sind scharlachrot oder orangefarben. Die Pflanze selber kann über 2 Meter hoch werden. Der Stamm von älteren Exemplaren sieht einer Palme ähnlich, da sie die unteren Blätter abwirft und in die Höhe wächst.
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Idealtemperatur sind 21 - 30 Grad, im Winter 15 - 18 Grad. Die Erde sollte ganzjährig feucht gehalten werden, aber nicht zu nass. Im Winter lieber zu trocken als zu feucht. Sie stehen gerne sehr hell, aber direktes Sonnenlicht soll vermieden werden, da die Blätter sonst verbrennen. Bei zuviel Dunkelheit verlieren sie ihre schöne Blatt-Zeichnung. Die Vermehrung erfolgt durch Blattstecklinge. Bei älteren Exemplaren ist auch die Stammstecklingsvermehrung möglich. Beim Schneiden der Stecklinge treibt die immergrüne Planze oben wieder neu aus und wird zu einem Strauch. Auch Wurzelteilung beim Umtopfen ist möglich, um neue Exemplare heranwachsen zu lassen.
Euer Grünling


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