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Umweltminister: Oktober 2020
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Laster |
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Zugegeben, Laster ist ein weiter Begriff und auch
ziemlich relativ.
Was für die einen ein Laster ist, kann für andere sogar gesund sein.
Ein Laster ist also etwas, das man gewohnheitsmässig tut, und
das
einem eventuell schadet. Also kann zum Beispiel sogar Joggen ein Laster
sein. Auch Shoppen oder Abnehmen. Ich denke aber, wenn man an
sich
selber ein Laster erkannt hat, sollte man es nicht einfach dabei
belassen. Den inneren Schweinehund zu überwinden kann sogar Spass
machen. Am einfachsten ist es, ein Laster durch ein anderes zu
ersetzen. Das führt allerdings letztlich zu nichts und ist deshalb auch
nicht empfehlenswert. Dass man sich mit seinem Laster allerdings bei
der Bekämpfung oft übermässig damit beschäftigt, so dass alle anderen
Dinge im Leben zweitrangig werden, ist eine grosse Gefahr. Eine
Zauberformel gibt es nicht, aber man kann ja im Geheimen ein wenig an
sich arbeiten, ohne es gleich an die grosse Glocke zu hängen und einmal
ausprobieren, ob den Mitmenschen überhaupt etwas auffällt. Mir sind die
Leute immer sehr auf den Nerv gegangen, wenn sie dauernd davon reden,
was sie nun neuerdings alles für sich tun. Aber Reden kann bei der
Lasterbekämpfung eben eine grosse Hilfe sein, deshalb reisse ich mich
jetzt auch immer zusammen und sage nur noch Ja und Amen. Wenn ich jetzt
anfangen würde, sämtliche Laster der Menschheit aufzuzählen, wäre das
ein ganzer Laster von Lastern. Dann käme man sich richtig gut vor, dass
man von diesen vielen höchstens vielleicht drei oder vier hat. In der
kälteren Jahreszeit ändert man ohnehin etwas seine Gewohnheiten, da
kann man ja mit den Lastern auch grad etwas aufräumen. Mein Laster ist,
ich kann nie den Schnabel halten, aber das mach ich jetzt. Bis nächsten
Montag wenigstens. Herzlichst, euer Peso. |
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Frauen-Power |
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Ich hoffe, dass ich heute niemandem auf den Schlipps
trete, wenn
ich mich mal für die Gattung Frau einsetze. In diesem Bereich haben die
Menschen tatsächlich ein paar Schritte in die richtige Richtung
gemacht. Zu
meiner Zeit durften in der Schweiz die Frauen nicht einmal an
Abstimmungen teilnehmen. Unser damaliger Lehrer meinte, es wäre gar
nicht nötig, denn die Frauen hätten meistens die selbe Meinung wie ihre
Männer, und wenn nicht, müssten beide ja gar nicht stimmen gehen. Tönt
ja nicht unlogisch, aber der Lehrer hat nicht mit den vielen
Single-Frauen gerechnet, die es wahrscheinlich auch damals schon gab
und die sich für Gleichberechtigung einsetzten. Jetzt hat auch das
hinterletzte Kantönli sein Frauenstimmrecht und es dürfen sogar Frauen
in den Bundesrat. Allerdings müssen sie damit rechnen, dass,
wenn
sie die gleichen Rechte haben wie die Männer, auch gleich behandelt
werden. Wenn eine in ihrem Amt Mist baut, muss sie dazu stehen und kann
nicht sagen, ihr wäre eben gerade der Absatz abgebrochen. Mit dem
Schritt zur Gleichberechtigung ist es aber noch lange nicht
getan.
Vor allem in gewissen Ländern und bei der Lohnverteilung herrschen
brüskierende Unterschiede. Von mir aus kann eine Frau ruhig mehr
verdienen als der Mann. Ich finde es auch nicht verkehrt, wenn der Mann
die Kinder betreut und sie den Direktorenposten schmeisst. Aber ein
wenig ist es doch schade um "früher". Da hatten es die Frauen nicht so
leicht und mussten ihr Hirn anderweitig anstrengen, um Einfluss auf die
Männer auszuüben. Wie sagt man doch so schön? Hinter jedem
erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. Aber wenn wir Männer mal
nicht erfolgreich sind? Denken wir dann, es liegt an der Frau? Ich
finde es nach wie vor schlimm, wie gewisse Männer ihre Frauen
behandeln. Aber es gibt auch die umgekehrte Variante und das hat
eigentlich alles weder mit Mann noch mit Frau, sondern nur mit Respekt
zu tun. |
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Fremdsprachen lernen |
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Spanisch in 30 Tagen, Italienisch in zwei Wochen? Ja
sicher. Buonas
dias und Buongiorno, aber glaubst du wirklich, dass es so leicht ist?
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass gewisse Sprachen einfacher zu
lernen sind als andere. Und Schreiben? Ausserdem gibt es Leute, denen
liegt es eher
als anderen, in fremden Wortvokabularien herurumzuschmökern. Ich bin
selber ein verschiedentlich herumgeflatterter Vogel und habe
festgestellt, dass man eine Sprache am schnellsten lernt wenn man sich
im Lande selbst befindet und keiner da ist mit dem man heimisches
Geplänkel tätigen kann. Obwohl ich Englisch und
Französisch schon in der Schule gelernt habe, wenn ich in Italien bin,
kommt mir immer
zuerst das italienische Wort in den Sinn. Noch schlimmer ist es, wenn
z.B. ein Italiener aus Apulien mit mir englisch reden will,
(you
speak english?) weil er denkt, er würde mir einen Gefallen
tun.
Bloss nicht Ja sagen! Ich muss jedesmal bitten, es doch lieber auf
Italienisch zu tun, dann verstehe ich es wenigstens. Alle meine
Enkelvögel können kein Deutsch mehr. Das ist natürlich schade,
aber angesichts der Tatsache, dass sie in Italien wohnen
auch nicht mehr nötig. Vielleicht können ihnen ihre deutschsprachigen
Elternteile die Sprache irgendwann noch beibringen. Die sind aber
inzwischen ebenfalls schon aus der Übung. Ganz eindeutig ist Englisch
die einfachste Sprache zum Lernen, denn es gibt die Artikelfrage, ob
etwas
männlich oder weiblich ist, nicht. Und wenn man sich mit einer
Fremdsprache
etwas eingehender befasst, fällt einem sehr schnell auf, dass
regelmässige Verben nicht die sind, die man regelmässig braucht, und
die häufigsten Wörter eine Besonderheit haben, die nicht erklärbar ist.
Also los, in dreissig Tagen Holländisch!
Da fliege ich lieber in 80 Tagen um die Welt. |
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Abhängig vom Internet |
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Wenn es hierzulande mal so richtig regnet, müssen wir
immer mit
Stromausfällen rechnen. Manchmal haben wir danach Mühe, die
Internetverbindung wieder herzustellen. Bei
elektronischen Geräten gibt es ja diesen Trick, dass man den
Stecker für zehn Sekunden ausschalten soll und nachher wieder
einschalten. Das funktioniert aber auch nicht immer. Vor allem wenn man
drei verschiedene Geräte zum Ein- und Ausschalten und einen
vorsintflutlichen Kabelsalat hat. Wir stehen dann
immer wie die Esel am Berg und müssen Harry fragen. Dieser weiss
meistens auch nichts anderes und plötzlich funktioniert es wieder. Ist
das Internet weg, sind wir völlig von der Welt abgeschnitten, denn
unsere Telefone sind auch alle kaputt. Wir brauchen sie ja auch kaum,
denn man kommuniziert ja heutzutage über Internet. Selber schuld. Denn
wir sind auch noch zu geizig, verschiedene Internetanschlüsse zu
zahlen.
Hätte man wenigstens zwei, könnte man beispielsweise auf dem Tablett
oder Smartphone noch was posten, wenn der Computer keine Verbindung
mehr hat. Aber bei uns geht alles über den selben Anbieter und so ist
man total isoliert. Es ist ein höchst unangenehmes
Gefühl, wenn man weiss, dass nun tunlichst keine Situation eintreffen
darf, in der man Hilfe bräuchte. Am beunruhigsten ist es, dass man
nicht weiss, wo der Fehler steckt. Auch bei anderen elektronischen
Geräten wie Waschmaschinen, die man nur noch mit Berührung durch den
Finger steuert, kann man sich wie ein Pfahlbauer fühlen, wenn es nicht
funktioniert. Aber das schlimmste Erlebnis hatte ich mal mit einer
elektonischen Uhr, die hatte keine Gebrauchsanweisung. Woher sollte ich
wissen, dass zweimal drücken die vordere Ziffer bedient und einmal
drücken Speichern heisst. Au weh, Mechatroniker müsste man sein.
Wenn
man diese Zeilen liest, haben wir die Verbindung alleine wieder
hingekriegt, allerdings klemmt noch immer dies und jenes, denn Harry
ist gerade nicht da und Felix können wir nicht
anrufen. |
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Massenveranstaltungen |
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Schon das Wort ist ein wenig erdrückend. Ich reisse
mich auch
nicht um Volksaufläufe. Aber man muss bedenken, dass vor allem junge
Menschen das Bedürfnis haben, in der Menge zu baden. Sei es, um sich zu
zeigen oder um sich andere anzugucken. Wo soll man denn sonst noch
Leute kennen lernen oder Freunde finden? Das Internet ist ja
heutzutage noch die einzige Möglichkeit, und zwar nicht die Beste.
Wurde bis jetzt nicht immer gewarnt, dass man nie sicher sein kann, ob
es auch der ist, der sich hinter den verschiedenen Passwörtern
versteckt? Aber jetzt fällt wenigstens niemandem mehr ein Zacken aus
der Krone, wenn die Partnersuche auf diesem Weg erfolgt.
Massenveranstaltungen wie Festivals und fröhliche Tanzvergnügen tönen
ja schon nach Sodom und Gomorra. Sollen denn die Menschen nun
vereinsamen? Sogar wir Tiere brauchen Massenveranstaltungen, damit wir
uns zur Paarung das beste Weibchen oder Männchen aussuchen können.
Nachher ist es einfach, wieder nur vor der eigenen Türe zu wischen, das
muss man einfach mal bedenken. Niemand tut etwas für die Jugendlichen
und anderen Partnersuchenden. Im Gegenteil, es wird ihnen sogar
vorgeworfen, dass sie schuld seien an der Weiterverbreitung des Virus.
Ja, was tun denn die Politiker den ganzen Tag, als Maskenzwang-Gebote
aufstellen und wieder erlassen, das ist doch lächerlich! Was da bis
jetzt unternommen wurde, ist nicht gerade vorbildlich und weder für das
Publikum noch für die Veranstalter gewinnbringend. Es ist wieder einmal
eine auswegslose Situation, in die sich die Menschheit gebracht hat.
Als ob nur das Virus gefährlich wäre....
Ich wünsche allen trotzdem eine schöne Woche, euer Peso. |
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