Monat
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Umweltminister: September 2020
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Hypnose |
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Drei, zwei, eins Einschlafen! Ha, ha. Anfangs wollte
ich das ganze
Brimbamborium um die Hypnose ja einfach als Unfug abtun und sagen, dass
diese Scharlatane einfach gut Show machen können. Das trifft für viele
dieser "Berufs-Hypnotiseure" auch zu. Aber dann habe ich mir selber ein
wenig diese leicht okkulte Art von Überzeugung angesehen und muss
sagen, dass vielleicht schon was dran ist. Vor allem, eine Art
Selbsthypnose kann der Mensch an sich bestimmt vornehmen. Das sieht man
besonders gut, wenn die Leute tanzen. Aber ich finde es dann doch etwas
schräg, wenn sich eine übersinnlich begabte Menschengruppe dazu
aufmacht, andere in ihren Bann zu ziehen und ihnen ihren Willen
aufzuzwingen. Igitt igitt, ich darf mir gar nicht vorstellen, was da
alles passieren könnte. Auf dem Internet gibt es massenhaft Angebote
für Hypnotisierkurse. Um Himmels Willen, wozu? Hypnotisiere deinen
Nächsten, das ist besser als Totschlagen. Wer liefert sich schon
freiwillig aus, um sich zur Marionette zu machen. Ich gebe zu, ich habe
mich früher einmal, wie die meisten jungen Vögel, sehr zu
Okkultem
hingezogen gefühlt. Je unheimlicher, desto besser. Mit den Jahren lernt
man, dass eigentlich hinter jedem Wunder eine erklärbare Tatsache
steckt, und man wird zunehmend kritischer. Ich würde dann einmal so ein
paar professionelle Hypnotiseure bitten, ganz unverbindlich bei
gewissen Politikern vorbeizuwaten und denen mal ihre Gehirne etwas
durchzulüften. Aber eben. Hypnose funktioniert nur, wenn man es selber
will. Dann ist es ähnlich wie Yoga, man kann seinen Körper positiv
beeinflussen, oder eben auch nicht. Ich will mich da nicht in die
Nesseln setzen, aber ich lasse mich ganz bestimmt von niemandem
hypnotisieren ausser von der Natur. |
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Alte Telefonmasten |
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Als stolzer Piemontvogel darf ich ja sagen, dass in
Italien ein
Gesetz herrscht, das jedem Haus den Stromanschluss fast kostenlos
garantiert. Wir
haben ja anno dazumal fast fünf Jahre auf den Strom gewartet, aber wie
ist denn das mit dem Telefonkabel? Das gibt es weltweit überall schon
viel länger. Man braucht ja auch nur einen Masten aufzustellen und die
allbeliebten Drähte daran festzumachen. Wir hätten das auch beantragen
können, aber das wollten wir nicht, wegen der Verschandelung der
Aussicht. Damals waren aber die Handies erst im Kommen und wir hatten
keinen Empfang. Ist euch schon mal aufgefallen,
wie sehr diese Telefonmasten heutzutage wie die Blöden in der Gegend
herumstehen? Vor allem auf dem Land stören sie seit jeher jede
Fotografieaufnahme. Und das in einem Zeitalter, wo kaum mehr jemand das
Festnetz braucht. Nun gut, man kann sie ja noch mit irgendwelchen
Profitspielchen am Laufen halten, aber die Masten machen das inzwischen
nicht mehr mit. Einer nach dem anderen wird durch Witterungseinflüsse
zu Boden gerissen, und liegt dann einfach da, weil ihn niemand mehr
braucht. Die sieht man natürlich nicht, aber diese vielen
umgestürzten Telefonbalken, quer durch alles, wer kümmert sich darum?
Niemand. Hier in Italien liegen sie inzwischen kreuz und quer, es merkt
nicht mal mehr jemand, dass er kein Festnetz mehr hat. Na gut, es ist
ja auch nur Holz, das dann in Feld und Wald darniederkniet mit ein paar
elektrischen Kabeln dran. Ob ihr es glaubt oder nicht, das ist den
Telefonbetreibern egal. Sie haben damit nichts zu tun. Sie haben die
Masten ja nicht aufgestellt. Aber bitteschön, ein wenig Verantwortung
von Seiten der Grossabkassierer für die Allgemeinheit könnte man doch
erwarten? Nichts da, das soll der Staat selber aufräumen.
Und wer ist
der Staat? Eben, wir. Und wir werden nicht mal darüber informiert, wo
diese Balken alle herumliegen. |
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Reisen in diesen
Zeiten |
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Erstmal hallo, allerseits, ich bin wieder da. Mir sind
im Urlaub ja
viele Themen durch den Kopf gegangen, aber das Schlimmste ist doch
wohl, was sich zur Zeit im Reiseverkehr abspielt. Ich muss zwar sagen,
dass die meisten Reisewütigen tapfer so tun, als wäre es doch überhaupt
kein Problem, vermummt und isoliert wie Aussätzige in Züge oder anderes
zu steigen ohne ein Gefühl von Angst und Unbehagen
mitzuschleppen.
So macht doch Reisen keinen Spass mehr. Also wozu eigentlich noch
irgendwo hinfahren? Wenn ich dieses Herumdüsen früher angeprangert
habe, fand ich mich eigentlich doch ziemlich hart und verständnislos,
denn der Mensch braucht ab und zu Erholung. Aber jetzt müsste doch
langsam jedem klar werden, dass man seine Situation auch im Urlaub
nicht loswerden kann, so lange man sich selber dorthin mitnimmt, haha.
Und jetzt zusätzlich noch so, als würden alle nur darauf warten, dass
man einen Fehler macht. Diese arme Menschheit, jetzt tut sie mir
wirklich richtig leid. Was anfangs durch das Reiseverbot nach einer Art
Umwelt-Fortschritt ausgesehen hat
, ist jetzt leider ins Gegenteil gekippt. Anstelle mit der Bahn zu
reisen, greift man wieder auf das Privatauto zurück, weil es nicht nur
einfach viel bequemer sondern, hier in Italien wenigstens, viel
billiger ist. Sogar ich als Umweltminister kann eine Reise mit dem Zug
nicht mehr empfehlen, und das ist eine Schande! Aber die
Betreiber können ja auch nichts dafür, wenn es jetzt einfach wieder
teurer wird und überhaupt niemandem mehr Freude macht. Hopp zurück ins
Auto, da weiss man doch was man hat. Leider, leider. Zum Glück kann ich
fliegen und das wohin ich will. Da dies aber nicht mein Verdienst ist,
hoffe ich, dass sich bald etwas ändert und man Nägel mit Köpfen macht
und nicht dieses Wischiwaschi, hier darf man das, hier darf man das
nicht und so weiter, oder noch schlimmer, jetzt darf man und jetzt darf
man wieder nicht. Kein Wunder fängt alles an zu Wackeln, aber wenn
etwas zusammenbricht, sind immer die Kleinen die Leidtragenden. In
diesem Fall die Bahnkunden. |
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Peso auf dem
Rückflug |
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Nächste Woche bin ich wieder in Gugellandia. |
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