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Umweltminister: Februar 2018
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Versicherungen |
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Es ist nahe liegend, dass es Menschen waren, die
irgendwann auf die
Idee gekommen sind, sie könnten auch mit der Angst ein Geschäft machen.
"Wenn du eine Versicherung hast, kann dir gar nichts mehr passieren."
gaukeln sie dir vor, und massenhaft geht das Volk den
Versicherungsheimis auf den Leim. Dabei ist es sogar legal, was die
tun. Sie knöpfen dir Geld ab, um dann im Falle eines
"Schadens"
irgendeinen Paragrafen zu suchen, der besagt, dass ausgerechnet in
diesem Fall, die Versicherung nicht zahlen muss. Ob Diebstahl-,
Haftpflicht- oder Rechtschutz, immer zahlt man, und zahlt, und dann
heisst es, sie haben den Diebstahl zu spät gemeldet oder wenn sie dem
Nachbarn das Fenster eingeschlagen haben, sind sie selber
schuld,
und die Haftpflicht zahlt auch nicht. "Das wäre ja noch
schöner,
da könnte ja einer alle Fenster in der Nachbarschaft eindonnern und
nachher auf Kosten der Haftpflichtversicherung seinem Vetter Glaser
eine
Menge Aufträge zuschanzen." Und was ist denn das für ein makaberer
Unsinn, sein Leben zu versichern? Ein Leben ist doch unbezahlbar. Na
eben, sagt die Versicherung, und wir
zahlen, da sehen sie mal wie gut sie bei uns abschneiden. Aber das
allerschönste sind die Rechtschutzversicherungen. Davon braucht man
nämlich mindestens drei, weil weder die einen noch die anderen am
Nimmerleinstag wissen, was recht ist. Und? Schon mal was von
Selbstbehalt
gehört? Also fleissig zahlen, liebe Leute, immer rein mit dem
Zaster in die Versicherungskonzerne, sie sagen euch auch immer ganz
brav danke.
Ausser du willst mal was von ihnen. Dann ist es wie im Krimi. Hat man
einen Schaden zu vermelden, wird man gleich entweder zum
Versicherungsbetrüger, zum Brandstifter, aber auf alle Fälle zum
Dummkopf. |
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Olympiade |
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Vielleicht liege ich mit meiner Meinung total daneben.
Ich habe
allerdings schon verstanden, was die alten Griechen mit ihrer Idee von
Olympia vorhatten. Nun, das Ganze ist ja schon eine kleine Weile her,
das gebe ich zu. Aber die seit 1981 revidierte Bestimmung, dass auch
solche, die mit dem Sport Geld verdienen, an den olympischen Spielen
teilnehmen dürfen, ist genau so ungerecht, wie es vorher war, als die
nicht mitmachen durften. Man nenne mir einen, der mit der
Olympiade kein Geld verdienen will. Es sollen Wettkämpfe für die Jungen
sein, aber was sieht man da mitunter? Abgesehen davon hat man als so
genannter Junger auch kein leichtes Leben, bis man die Levels gewisser
Sportarten erreicht. Da ist die Latte oft so hoch, dass die sich selber
kaputt machen und am Schluss alles vergebens war. Dann kommt noch
dieses verbissene "Ich-will-siegen"-Syndrom und das Doping-Problem
dazu. Ach ich weiss nicht, was dieses olympische Getue soll. Es ist nur
noch ein Vorwand, und wie bei jeder sportlichen Veranstaltung gibt es
meistens mehr Verlierer als Sieger. Auch wenn eine ganze Nation hinter
dir steht, wenn du es vermasselt hast, musst du vier Jahre
warten, und bis dann, bist du vielleicht zu alt für Olympia.
Oh,
welch grausamer Stress. Aber stell dir mal vor, es würde mit
gugelländischen Normen gemessen und es wäre völlig wurst, wer gewinnt,
- es würde ja kein Mensch mehr gucken!! Man will ja wissen, wer von
welchem Land sich am meisten blamiert hat. |
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Fastnacht - Carnevale |
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Die Menschen haben es richtig gemacht, dass
sie den Februar
mit allen möglichen Ablenkungen versehen haben, damit man nicht
trübselig wird. Es ist ja mehrheitlich dunkel in dieser Zeit,
vielleicht etwas gräulich, bräunlich und wenn man Glück hat, eintönig
weiss. Und dem hat man versucht, Abhilfe zu schaffen. Aber die
Menschheit ist sich nie zu schade, um sich in zwei Lager zu spalten.
Schon der Name Carne vale kann man verschiedentlich interpretieren. Auf
Lateinisch Fleisch ade auf Italienisch bedeutet Carne auch
Fleisch, aber vale heisst auch "das bedeutet". Deshalb sorgen
diese lustigen Bräuche in der dunklen Jahreszeit auch für Spass ohne
Ende. Zum Beispiel die
Fastenzeit, ha, die lob ich mir. Da
wurden sie ja richtig kreativ
beim Schummeln, denn schon die Mönche
wussten, wie sie das Fleisch am besten in den Maultaschen verstecken,
damit es der Herrgott nicht sieht. Und bevor dann das Fasten zu Bauche
schlägt, muss man etwas für Bewegung sorgen und möglichst bunt
verkleidet herumhüpfen, um eventuelle böse Geister zu vertreiben, ja,
ja, Ideen haben sie ja, die Menschen. Und auch wenn ich nicht verstehe,
warum diese Zweibeiner an ihren Bunten Abenden in Reimen sprechen
müssen und sich von Dorf zu Dorf andere Passwörter, also
Fastnachtsrufe, zugelegt haben. Was die Kölner für die Düsseldorfer
sind die Zürcher für die Basler. Auf der ganzen Welt können sie ihre
Witze immer nur auf Kosten der anderen loslassen. Über sich selber
lacht kaum einer. Einen noch tieferen Sinn in der Fastnacht
zu
sehen, na, da muss ich aber lange in der Kirchengeschichte wühlen, und
dann kommt nur noch mehr haarsträubender Aberglaube heraus. Also lachen
wir einfach ein wenig mit, auch wenn es gar nicht lustig ist. |
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Klassenzusammenkunft |
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Ach ja, dieses kulturelle Event gibt es ja heute
endlich dank
facebook und sozialen Medien wieder zuhauf. Endlich kann man wieder in
die früheren Jugendsünden eintauchen und mit seinen Exkommilitonen
fachsimpeln. Wie habe ich das vermisst. Aber die Ernüchterung kommt
meistens schnell. Die Interessantesten der Klasse sind nicht gekommen
oder schon gestorben und der Rest ist Langeweile. Meistens der, der das
Klassentreffen organisiert hat oder noch besser, von seiner Sekretärin
organisieren liess, ist komischerweise einer von diesen Strebern, die
man anno dazumal für äusserst beschränkt hielt. Aber auch andere Dumme
sind plötzlich offenbar aufs hohe Ross geklettert. Darunter natürlich
auch ich. Hätte sich doch niemand je
träumen lassen, dass Peso einmal
Umweltminister von Gugellandia wird. Ha ha. Aber als ich noch
hinzufügen wollte, dass ich auch Kulturminister bin, haben sie schon
wieder über den Lehrer Witze gemacht, und über die mit den fetten
Flügeln. Da habe ich gemerkt, eigentlich ist nur die Liste der
Teilnehmer für ein Klassentreffen wichtig. Den Rest kann man sich
schenken. Ich habe dann bei den "Interessanten", die nicht gekommen
sind, angeklopft und siehe da, einen Termin bekommen. Ich bin dann
allerdings auch nicht mehr hingegangen, es ist alles irgendwann vorbei,
auch das Schätzchen aus der ersten Bank ist kein junges Vögelchen mehr.
Da wenden wir uns doch lieber diesen tollen Geiern auf dem Internet zu
und wundern uns plötzlich: Aha, der ist doch mit mir zur Schule
gegangen. Na also! |
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