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Umweltminister: März 2020
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Tee oder Kaffee? |
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Ich bin ja nicht Schnorbert und will alles bekritteln
und schlecht
machen, aber angesichts von so viel Ungerechtigkeit auf dieser Welt,
kann ich eben meinen Schnabel nicht halten. In den heutigen Zeiten muss
man allerdings sehr aufpassen, was man sagt, sonst ist man schnell weg
vom Fenster oder gar im Loch. Ich predige meinen Mitvögeln immer, sie
sollen nicht alles glauben, was im Internet zu lesen ist. Leider nützt
Sagen nichts, denn sogar Mehrere können gleichzeitig den selben Quatsch
behaupten. Tee sei gesünder als Kaffee. Ich war als junger Vogel
zeitweise mal ein richtiger Teetrinker, wie die Engländer. Als ich dann
aber in England war, sah ich, dass fast alle Teens und Twens
Kaffee trinken schicker fanden als die Teetradition. Daran kann man
bereits erkennen, dass es egal ist, ob man Tee oder Kaffee trinkt, denn
beides enthält Koffeein und beides wirkt anregend. Was dann die vielen
Studien beweisen wollen, ob der Genuss von Kaffee oder Tee die
Anfälligkeit auf gewisse Krankheiten vermindert oder fördert, finde ich
übertrieben, denn da will sich nur wieder ein
Doktorand seine Lorbeeren fixieren oder ein Kaffeesüchtiger sich
rechtfertigen. Ob Kaffee oder Tee ist völlig Geschmacksache. Das
einzige, was mich stört, ist dass hierzulande Tee völlig überteuert
angeboten wird. Für ein paar Gramm getrocknete Blätter in einem Beutel
mit Bostich-Klammer und Schnürchen, dieses in einem bedruckten Papier
in einer ebenfalls bunt bedruckten Schachtel. Das ginge
umweltfreundlicher. Aber eben, Teetrinken ist für viele ein
Zeremoniell,
genau wie der Kaffee. Gerade hier in Italien trinken die ihren Espresso
in den ungemütlichsten Situationen, und immer im Stehen. Also jedem
Tierchen sein Pläsierchen. Ich hole mir nun ein Schlückchen
Vergissmeinnichttrank. |
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Pandemie |
Ich kann ganz ehrlich sagen, dass mir das ganze
Brimbamborium um den Corona-Virus auch zu viel ist. Aber aus
meiner Vogelperspektive ist es gar nicht schlimm. Im Gegenteil. Langsam
beginne ich als Schadenfreude-Vogel richtig Spass daran zu haben, dass
die Menschen von der Natur mal eins auf den Deckel kriegen. Wenn das
Ganze für irgend etwas gut ist, dann nämlich für die Umwelt. Weniger
Autoverkehr, weniger Flugverkehr, keine umweltunfreundlichen
Veranstaltungen die tonnenweise nur Abfall erzeugen, nein, wirklich,
gar keine schlechte Idee. Ohne das Virus hätte das keiner geschafft.
Ich schäme mich ein bisschen, dass ich anfangs dachte, das alles wäre
eine hinterhältige Idee der Amerikaner, um den Chinesen eins
auszuwischen oder gar die Chinesen hätten in ihren Geheim-Laboratorien
einen fatalen Fehler gemacht. Dann wären die Menschen wieder fein raus
gewesen und könnten jemandem die Schuld geben. Wie auch immer, es läuft
was,
immerhin bringt das Virus mehr in Schwung als eine Greta Thunberg. Was
das wirtschaftlich bedeutet kann mir ja auch egal sein, ich bin ja
Umweltminister und kein Börsenmakler. Und dass die Kinder nicht zur
Schule müssen, ist gerade auch ein Segen. Trotzdem tun mir die Menschen
natürlich Leid, die betroffen sind und unter den ihnen auferlegten
Massnahmen leiden. Ich sehe allerdings hierzulande wenige, die in
Verzweiflung geraten, die meisten finden immer noch irgendwelche
Möglichkeiten, sich zu amüsieren, über die Missstände Witzchen zu
machen und vor allem vermehrt über Internet zu kommunizieren. Die
Menschen besinnen sich endlich auf sich und ihre Werte, und das ist gut
so. Danke Virus, nächstes Jahr machen wir das wieder. Ferien von
Weihnachten bis Ostern. Ha ha ha. |
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Die kleinen Enkelvögel müssen ja irgendwie sinnvoll
beschäftigt
werden. Also malen sie hierzulande und auch andernorts alle einen
Regenbogen auf ein Leintuch und schreiben den Spruch "Alles
wird
gut" darauf, und wenn aus jedem Fenster diese Fahne flattert, kann ja
nur alles gut werden. |
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Zum
Glück bin ich Umweltminister und kein Medikus, zum Glück bin ich ein
Vogel und kein Maulwurf. Von oben sieht nämlich immer alles anders aus.
Ich
wünsche allen eine schöne, geniessbare Zeit. |
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Süsser Brei |
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Als Umweltminister bin ich ja dagegen, Lebensmittel
wegzuwerfen.
Auch nicht in die Landschaft. Denn es zieht oft unliebsame Tiere an...
ha ha - In unserem Falle ist der "süsse Brei" ein Teil der
Theaterkulisse geworden, und dazu muss ich etwas erklären.
Ottilio
und Loredana haben für die
"Schwemme" nur Griess und Wasser und Salz genommen. Später erst für die
ganzen Zuschauer Milch, Zucker, Butter und alle anderen feinen Zutaten.
Trotzdem haben wir, nachdem die Bühne gefegt wurde, die essbaren Reste
der Geschichte noch angemessen "entsorgt". Unsere Wuwatis
sind so
furchtbar neugierig, aber eben auch ziemlich verwöhnt. Weil aber jeder
haben wollte, sind doch viele Reste weggekommen, obwohl weder Zucker
noch Geschmackspuffer enthalten waren. Den Rest hat dann wahrscheinlich
in der Nacht den vorbeiflanierenden Dachsen Eindruck gemacht, auf jeden
Fall ist früher oder später alles weggekommen. Dies sollte man jedoch
nicht in dicht besiedelten Gebieten machen. Die Essensreste könnten
sich schnell infizieren und so für jedes hungrige Lebewesen zur Gefahr
werden. Wo viele Vögel zugegen sind, muss man auch aufpassen, nicht
alles ist für das Flugvolk auch gesund. Nachdem wir aber selber viel
von dem süssen Brei gegessen haben, denken wir doch, so schlimm kann es
in
der Natur nicht geschadet haben.
Aber, wie gesagt, das sollte nicht zur Gewohnheit werden. |
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Die Teletubbies, ein
Albtraum |
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Peso als Babysitter: Habt ihr schon mal ein
zweijähriges Kind in der Nacht plötzlich am
Hals gehabt, weil es schlecht träumte, schlafwandelte oder sonstwarum
aufgewacht ist? Was macht man dann zu tiefnächtlicher Stunde
mit
der kleinen Maus? Man kuschelt sich mit dem Opfer auf das Sofa und
schaltet den Kinderkanal ein. Die Teletubbies, oh nein? Jetzt kann das
Kind erst recht nicht mehr einschlafen. Dieses auserirdisch abstrakte,
davon hat man ja gerade geträumt, da nützt es nichts, dass sie bunt
sind und in einer Traumwelt leben. Erst recht wach wird das schlafen
sollende Kind, wenn es nun sieht, wie Kindergartenkinder laut schreiend
durch ein Tor rennen, Ziegen oder Kaninchen streicheln, breit in die
Kamera grinsen und um 3 Uhr in der Früh auch nicht schlafen. Es spielt
keine Rolle, was im Fernsehen läuft, das Kind muss einfach ein wenig
Nähe spühren, und das geht am besten, wenn alles rundum gemütlich ist.
Dazu müsste ich aber den Kanal umstellen, denn diese Teletubbies halte
ich nicht aus. Sie können nämlich nicht sagen. "Ist das nicht schön?"
Sondern sie sagen alles immer dreimal hintereinander."Ist das nicht
schön? Ist das nicht schön? Ist das nicht schön?"
Wenn das Kind beim ersten Mal beinahe eingeschlafen wäre, wacht es
spätestens beim dritten Mal "ist das nicht schön?" wieder auf. Es ist
aber gar nichts schön, denn es gibt nur künstlichen Golfrasen und ein
paar rote und gelbe Knorrlis zu sehen, die unterschiedliche Antennen
auf dem Kopf haben. Ich bin viel zu müde, Schlafliedchen zu
singen, also nehme ich in Kauf, was da rumhüpft und immer alles dreimal
sagt. Dann kommt Unterbrechung. Es saust wieder lautfröhlich
ein
Kindergarten durch das Bild. Alle brüllen und gehen Blumen pflücken.
Dann ist endlich die Sendung vorbei. Die Teletubbies gehen schlafen,
schlafen, schlafen, oder auch nur auf wiedersehen, auf wiedersehen, auf
wiedersehen. Phuh, Friede kehrt ein, jetzt kommt
Heidi mit ihren Ziegen, dem Alpöhi und dem Geissenpeter. Jetzt kann das
Kind erst recht nicht mehr schlafen bis um 7 Uhr
morgens, aber wir sind beide glücklich, dass diese Teletubbies
weg
sind. |
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