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Wissenswertes über Vögel
präsentiert von Ringo, unserem Ornithologen
Alphabetischer Reihenfolge
Jahr
2019
Monat
2021
Monat
September 2019
Kiwi (Apteryx)
29. September 2019:
Ja, wen haben wir denn da? Napoleon, von Edi kurz "Napi" genannt, hat den Weg zu uns ins schöne Gugellandia gefunden. Wir haben zuerst gar nicht gedacht, dass es sich um einen Vogel handelt, aber inzwischen sind wir gute Freunde geworden. Es handelt sich bei ihm um einen
Kiwi (Apteryx)
, einem Laufvogel, der aus den Wäldern von Neuseeland stammt. Ursprünglich, vor sehr langer Zeit, hatten diese Vögel in den Wäldern von Neuseeland keine natürlichen Feinde. Damals gab es dort ausser Fledermäusen keine Landsäugetiere, die Ihnen gefährlich werden konnten. Im Laufe der Evolution verlernten sie vor lauter Bequemlichkeit das Fliegen. Aber als dann die Menschen kamen und mit ihren Haustieren eine Gefahr für die Kiwis wurden, war es schon zu spät. Obwohl Kiwi's Vögel sind, können sie nicht fliegen.
Die flugunfähigen Kiwis sind nachtaktiv, etwa 35-65 cm lang, bis 35 cm gross und 1 - 5 kg schwer. Die Weibchen sind etwas grösser als die Männchen. Insgesamt gibt es dort 5 verschiedene Arten. Sie haben braunes, eher fellartiges Gefieder, die etwa 5cm kleinen Flügel tragen an den Enden kleine Krallen, welche unter dem Gefieder verborgen sind. Sie haben einen sehr langen Schnabel, kräftige Beine mit vier Zehen, wovon der vierte verkürzt nach hinten steht. Auch fehlt ihnen ein Schwanz. Anders als bei den anderen Vögeln, sehen sie sehr schlecht, hören aber umso besser, und können sehr gut riechen, da sie zwei Nasenflügeln besitzen.
Eine weitere Besonderheit ist die Körpertemperatur, die, wie bei den Säugetieren bei 38 Grad liegt. Die meisten Vögel weisen nämlich 42 Grad auf. Kiwis rufen in der ganzen Nacht, warum, wieso, das ganze Jahr. Ihre schrillen Pfiffe, die hauptssächlich ihr Revier markieren sollen, hört man bis zu einer Entfernung von 5 km. Dabei strecken sie den Hals und den Schnabel empor. Die Namensbezeichnung erhielten sie wegen ihrem Ruf "kiiii-wiiii", wobei es da auch unterschiedliche Töne gibt. Die Weibchen rufen ihre Partner nach Sonnenuntergang, aber oho, dann tönt der Ruf eher wie ein Grunzen von einem aufgeregten Ferkel. In ihrem jeweiligen bis zu 20 ha grossen Revieren haben sie viele Höhlen angelegt, wo sie tagsüber für den Schlaf unterschlüpfen können.
Die allesfressenden Kiwis bevorzugen Würmer, Tausendfüssler, Insektenlarven, aber auch Beeren und heruntergefallende Früchte. Dabei stochern sie mit ihren Schnäbeln ins Erdreich und hinterlassen bis zu 15 cm tiefe Löcher. Kiwis leben ein ganzes Leben mit einem Partner zusammen, und suchen sich erst einen neuen, wenn der alte gestorben ist. Sie sind treue Seelen, allerdings gibt es auch Scheidungen, die besonders bei jungen Vögeln vorkommt, oder wenn es beim Nachwuchs nicht klappt. Kiwis werden 20 - 40 Jahre alt, eine Rubinhochzeit ist also keine Seltenheit.
Die Fortpflanzungszeit ist in den Monaten August bis Oktober. Dabei vollführen sie Sprünge und sind noch mehr ruffreudig! Zum Brüten wird ein Bau genutzt, der mehrere Monate oder Jahre alt ist, wo der Eingang mit pflanzlicher Vegetation zugewachsen ist. Das Männchen sammelt Moos und Gräser und polstert die Nesthöhle aus. Das Weibchen legt ein bis zwei, selten drei Eier, wovon jedes 13 cm lang ist, der Durchmesser 8 cm beträgt und 500 Gramm wiegt. Im Verhältnis zur Körpergrösse sind dies die grössten Vogeleier der Welt. Beim Streifen- und Zwergkiwi brütet ausschliesslich das Männchen, wobei es zwischdurch für kurze Zeit nachts auf Futtersuche geht. Bei den Haastkiwis brüten beide Geschlechter.
Inzwischen ist der Kiwi das Nationaltier von Neuseeland, wird geschützt, und bekam sogar ein eigenes Achtung-Strassenschild, wo er auf gelber Tafel an den Strassenrändern abgebildet ist.
Ein lustiger Vogel.
Die Brütezeit dauert je nach Art zwischen 63 und 92 Tagen. Die schlüpfenden Küken sehen aus wie kleine Ausgaben der Eltern. Zuerst fressen sie das restliche Dotter. Es sind dies Nestflüchter, bereits nach 5 - 6 Tagen sind sie umherstreifend, völlig selbstständig und müssen nicht gefüttert werden. Nach 1,5 Jahren sind sie erwachsen und geschlechtsreif. Euer Ringo
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