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Reizker (Lactarius) |
16. November 2019: Ein vorzüglicher und sehr wohlschmeckender Pilz. Und das Schöne daran, er ist mit keinem anderen Pilz zu verwechseln. Der Echte Reizker(Lactarius deliciosus), sowie der Edelreizker (Lactarius quieticolor) besticht durch seine schöne orange Farbe. Von weit her leuchtet er im Wald. Sobald man ein Srück von ihm abbricht, tritt blutrote Farbe heraus. Das macht ihn unverwechselbar mit anderen Milchlingen. |
Es gibt auch noch den Blut-, Kiefer-, Fichten- und Lachs-Reizker, sowie zahlreiche Formen und Varietäten. Hier in Gugellandia wachsen zwei Sorten davon, nämlich der Blut-, und der Edelreizker. Es sind nur kleine Unterschiede, die aber beim Finden eines eingefleischten Pilzsammlers den Reiz ausmachen. Sie alle haben aber, neben dem bei Bruch austretenden roten Milchsaft, eines gemeinsam. Sie leben ausschliesslich in Symbiose mit Kiefer/Tannenbäumen. |
Sie gehören zur Grossfamile der Täublinge und sind der Gattung "Milchlinge" einzureihen. Erscheinungsdatum dieser Pilze ist von September bis Ende November hinein. Auffallend ist zudem der kurze Stiel. Der Hut selber aber kann bis zu 20cm im Durchmesser werden. Der Hutrand ist meist wallig verbogen und weist eine Grube in der Mitte vor. |
An verletzten Stellen verfärbt sich der Pilz später grün. Das Fleisch ist fest, hart und bricht nur schwer. Der Hut hat meist ein getropftes fleckiges Muster. Der Stiel ist meist marmoriert mit dunklen orangenen Flecken, und ist innen oft hohl. Der Geruch ist obstartig und der Geschmack süsslich. Einziger Nachteil bei den Reizkern ist, dass sie sehr madenanfällig sind. |
Ausserdem hat der Pilz einen hohen Vitamin-, und Mineraliengehalt. In der Naturheilkunde, vor allem in der chinesischen und japanischen Medizin wird er sehr geschätzt. Zudem wurde ein Wirkstoff entdeckt, welcher krebshemmend wirkt. Reizker sind in ganz Europa bis weit hinauf bis Skandinavien zu finden. Am besten ist der Pilz zum braten geeignet, da entwickelt er sein volles Aroma. Euer Grünling. |
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Kaiserling (Amanita caesarea) |
10. November 2019: Was für ein schöner Name. In der Antike und im Altertum wurde der Kaiserling (Amanita caesarea) buchstäblich für Gold aufgewogen und auf dem Silbertablett serviert. Vom Kaiser Tiberius wurde er hoch bezahlt und war vornehmlich für die Königshäuser bestimmt. Der Kaiserling gehört zur Famile der Wulstlinge. |
Beheimatet ist er vor allem im Mittelmeerraum, er liebt die Wärme und gedeiht bevorzugt unter alten Eichen und Esskastanienbäumen. Anzutreffen ist er während der Sommermonate und auch noch im Herbst in Europa, im Kaukasus, in Ostasien, Nordamerika bis Mexiko und in Nordafrika. Das Vorkommen nördlich der Alpen ist spärlich. Das Verschleppen der Pilzsporen ist auf die römische Zeit zurückzuführen, da er vorallem entlang der alten Römerstrassen vorkommt. |
Heutzutage wird er auch hier in Italien teurer als der Steinpilz gehandelt. Um ein Kilo Kaiserling auf dem Markt zu erstehen, sind 70 Euro keine Seltenheit. In Deutschland steht der Pilz auf der roten Liste und darf nicht gepflückt werden. Nun zum Aussehen dieses Pilzes. Im jungen Stadium ist der Pilz vollständig vom Velum eingehüllt. Der heranwachsende Pilz ähnelt einem dicken weissen Ei, aus dem das orangefarbene "Eigelb" hervorbricht. Der Hut leuchtet orangerot, ist zum Hutrand häufig gelblich ausbleichend und am Rand gerieft. Der Durchmesser des Hutes kann bis zu 18cm betragen, der des Stieles bis zu 15cm. |
Der Stiel steckt in einer sackartigen dickhäutigen Volva. Der Stiel und die Lamellen sind zitonengoldgelb bis weisslich-gelb. Das Fleisch ist weiss, und der Geruch des Pilzes ist mild und nussartig. Zu verwechseln sollte der Pilz eigentlich mit dem Fliegenpilz nicht sein, da sein giftiger Verwandte ausser den weissen Punkten am Hut, weisse Lamellen, eine warzige Knolle hat, und einen Ring am Stiel vorweist. Abschliessend sei noch zu erwähnen, dass man den Kaiserling auch roh geniessen kann. Bitte nicht zu lange aufbewahren, der Pilz verdirbt ziemlich rasch. Achtung auch vor älteren Exemplaren. Sobald der Pilz am Hutrand oder an den Lamellen Schimmel angesetzt hat, Pfoten davon lassen, sein Geschmack erinnert dann an Weihrauch und kann das ganze Pilzgericht verderben. Ansonsten ist der Kaiserling bei uns in Gugellandia ein sehr willkommener und wohlschmeckender Pilz. Euer Gugel |
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grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) |
02. November 2019: Er zählt zu den giftigsten Pilzen und ist im Wald auch überall anzutreffen. Der grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) gehört zur Gattung der Wulstlinge. Hauptsächlich in der Symbiose mit Eichen lebend, kommt er ursprünglich aus Kleinasien, China, Japan, Nordamerika, Nordafrika und Europa. Durch den Handel von Eichenarten wurde er verschleppt und ist somit auch in Australien, Neuseeland, Pakistan, Südafrika sowie in Südamerika heutzutage heimisch geworden. |
Er wächst hauptsächlich in Mischwäldern, allen voran bei Eichen, Esskastanien, Buchen, Birken, Hasel in den Monaten Juni bis November. Im frühen Entwicklungsstadium ist der Fruchtkörper in einem Ei gehüllt. Anfangs ist der Hut kugelig gewölbt. Seine Hutfarbe variiert vom blass hellgrün, olivgrün, braunoliv. Im Alter ist er oft weiss verblassend. Die Huthaut selber ist abziehbar. Der Stiel ist im Jungstadium beim Schnitt voll, im Alter hohl, weiss und oft olivgrün genattert, sowie mit einem Ring (Manschette) versehen. |
Die Lamellen und das Fleisch sind immer weiss. Über den Geruch lässt sich streiten. Je nach Varietät riecht er entweder süsslich, honigartig, kleeheuig, aasartig oder nach Ammoniak (Tierkäfig). Das Fatale an diesem Pilz ist sein Gift. Es enthält Amanitin, welches sogar beim Kochen nicht unschädlich gemacht wird. Es ist hitzebeständig und bleibt vollständig erhalten. Durch Aussagen von den wenig Überlebenden, die den Pilz gegessen haben, soll er mild, nussartig und auch fein pilzig schmecken. Aber bitte nicht probieren! |
Die tödliche Dosis beim Menschen liegt bei 0,1 Milligramm pro kg Körpergewicht. Wiegt man zum Beispiel 70 kg, so ist die tödliche Dosis 7 mg, welche in einem Frischpilz von 35g enthalten ist. Ausgewachsen wiegt so ein Knollenblätterpilz aber über 50 g. Die ersten Vergiftungssymtome nach dem Verzehr eines solchen Pilzes treten erst 8 - 12 Stunden in Form fürcherlicher Magenschmerzen und Erbrechen auf. Für Magenauspumpen ist es dann aber bereits zu spät. Danach tritt Besserung ein, aber die Leber fängt an, sich zu zersetzten. Die einzige Rettung wäre eine Lebertransplantation. Ansonsten tritt der Tod nach 6 bis 10 Tagen ein. |
Gerne werden aber diese Pilze von Schnecken und Maden
angefressen.
Diesen macht das Gift rein gar nichts aus, da sie keine Leber haben.
Man darf sich auch nicht täuschen lassen und Tiere als Vorkoster
benutzen. Rehe, Hasen und Schweine haben andere Enzyme, da das Gift
anders im Körper aufgespalten und dadurch neutralisiert wird. Also, Hände/ Pfoten weg von diesem Pilz. Euer Gugel |
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Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris) |
26. November 2019: Ja, mit den Pilzen ist es so eine Sache. Dieses Jahr, mit Ausnahme vom Juni, wo vereinzelt nur Hexenröhlinge anzutreffen waren, war es wiedermal viel zu trocken. Und ohne Pilze gibts keine Photos, die ich vorstellen kann. Derzeit sind ganz lustige Pilze im Wald von Gugellandia zu besichtigen. Es ist dies die Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris). |
Dieser Pilz gehört zur Famile der Schweinsohren-Verwandten. Er erinnert, wie schon der Name sagt, an eine Keule. Er kann über 20 cm gross werden. Sein Fruchtkörper ist anfangs hellgelb, später orange-bräunlich, gelbbraun oder ocker, rötlich bis rotbraun, und kann einen Hauch von lila vorweisen. |
Seine Wachstumsperiode ist von August bis in den November hinein. Entweder einzeln oder in Gruppen auftretend, ist dieser Pilz wegen des bitteren Geschmacks nicht für die Pfanne geeignet. Der Fruchtkörper ist vollfleischig, und bei Schnitt verfärbt sich das Fleisch safrangelb. |
Anzutreffen
ist er im Mischwald. Je nach Alter weist er
also unterschiedliche Färbungen auf, ist aber wegen der keulenförmigen
Form
nicht mit anderen Pilzen zu verwechseln. Einzige Ausnahme, es gibt dann
noch die abgestutzte Herkuleskeule (Clavariadelphus truneatus), welche
oben flach ist, wie wenn jemand draufgestiegen
wäre. Dieser Pilz wächst auch im Nadelwald, ist im Geschmack
süsslich, ungiftig, aber äusserst selten. Euer Gugel |